DAS WAR KEINE WAHNSINNSTAT

Das war der Angriff des Fundamental-Patriarchats auf die Demokratie: Die Amokläufer-, Terroristen- und Mörder-Versteher verhindern die notwendige Aufarbeitung der neuen männlichen Gewaltwelle in dieser Welt

Mit unverständlicher Hast und Betulichkeit werden unverständliche Gewalthandlungen wie ein mit dem Auto herbeigeführtes Gemetzel unter Passanten erklärt: „Es besteht kein terroristischer Hintergrund“, wird erklärt, sondern ein „privater, psychologisch bedingter Anlass“. Es wird von “Wahnsinnstat” gesprochen. Im aktuellen Fall hätte angeblich eine wegen wiederholter Gewaltanwendung ausgesprochene Wegweisung von der Familie den Amoklauf ausgelöst. Das klingt ein wenig nach „er hat nur durchgedreht“ und „leider passiert so was manchmal“. Genau solche oberflächliche Beschwichtigungsformeln behindern das eigentliche Verständnis für solche furchtbare Bluttaten.

Es sind überall und immer wieder Männer, welche es „nicht aushalten“ können, wenn sie von ihren Frauen verlassen werden oder wenn diese ihnen widersprechen. Es sind Männer, welche die ihnen angetrauten oder zugewachsenen weiblichen Wesen als Eigentum betrachten, und daher auch deren Sexualität kontrollieren möchten. Es sind die Patriarchen dieser Welt, welche mit dem Titel der „natürlichen“ Vormacht, einer alles beherrschenden Vaterschaft, eines unaufgeklärten Ehrgefühls oft auch einer dazu anleitenden Religion Gewalt anwenden. Sie haben die gleichen Gründe für daraus folgende Untaten wie Männer, welche ihre Töchter und Frauen oder gar entführte Mädchen heimlich und dauerhaft in Keller einsperren. Die Vergewaltigungswellen, die Säureattentate auf Frauen in „unzüchtiger Kleidung“, die Genitalverstümmelungen junger Mädchen, Brautraub-Aktionen, Verhinderung von Mädchen-Bildung, die Zwangsverheiratungen von Töchtern, der Machismo – all dies ist Ausdruck einer Männer-Herrschaft, die sich bedroht fühlt und brutal zurückschlägt.

Wenn man sich nun wie in Graz beeilt, von „psychologischen Ursachen“ für eine schwere Bluttat zu reden, dann ist das zwar nicht falsch, es verstellt aber den Blick darauf, dass diese Ursachen nur vor dem Hintergrund einer unfassbar brutalen patriarchalischen Mentalität möglich sind, wie sie auf der ganzen Welt als Gegenbewegung zur Frauenbefreiung anscheinend wieder vermehrten Zulauf hat. Denn natürlich gründet sich auch der Terrorismus im Patriarchat, in einer Welt, in welcher der Familienvater, der Pate, der Clanchef, der Macho etc. das Recht hat zu schlagen und zu töten. Er schlägt auch die sonst verhätschelten „kleinen Prinzen“, wenn sie sich widersetzen. Und aus diesen erniedrigten kleinen Prinzen werden später wieder neue Patriarchen und auch Terroristen, die sich den ganzen Frust der Unterwerfung gegenüber dem Übervater von der Seele vergewaltigen, schießen, sprengen, kämpfen. Und das ist eben nicht nur ein psychologisches Problem, sondern auch ein soziologisches, politisches, demokratisches.

Politisch Korrekte schauen da gerne weg
Genau dort schauen aber Gender-Aktivisten, Bundeshymnen-Umgestalter und sonstige „politisch Korrekte“ gerne weg: Beim Patriarchat, welches unter dem Deckmantel strenger Religiosität oder kultureller Traditionen wieder erstarkt und jähzornige Schläger, Terroristen und Massenmörder hervorbringt. Hier wären Maßnahmen in Vorschul- und Weiterbildung, in Ethik- und Demokratie-Unterricht, aber auch gesetzliche Handhaben für die Exekutive von Nöten. Alle, besonders Jungen und Männer aus patriarchalischen Gesellschaften sollten von Anfang an einer aufgeklärt-demokratischen Lebenseinstellung zugeführt werden. Damit kleine und große Prinzen Respekt und Toleranz lernen statt dass wir sie aus falsch verstandener Toleranz zu Ungeheuern werden lassen.

Die beste Abwehr aller extremistischen und undemokratischen Kräfte ist die Stärkung des Mittelstandes mit seinen Werten Leistung, Eigentum, fairer Wettbewerb und Nachhaltigkeit.

Wolfgang Lusak, Lobby Coach und Unternehmensberater www.lusak.at

Hier die Presseaussendung zur brandaktuellen ISOF-Studie zum Thema “Österreicher wollen mehr Schutz vor Gewalt auf Österreichs Plätzen”

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