(von Wolfgang Lusak)
Gerade wenn man eine alle Menschen respektierende und Vielfalt als Chance ansehende Einstellung hat, muss man sich jetzt fragen: Wo ist eigentlich die Achtsamkeit und Zuwendung für die Opfer, wo die glaubwürdige Handlungsbereitschaft zur Verhinderung weiterer Opfer, die es in Folge einer oft als alternativlos bezeichneten, grenzenlosen Migrationspolitik in Österreich und der EU gegeben hat?
Ich spreche nicht nur von den Terror- und Amok-Todesopfern in Europa. Ich spreche von den noch viel mehr Menschen, die bei Terrorangriffen als lebenslang körperlich und psychisch schwer Beeinträchtigte überlebt haben – verschämt werden sie ignoriert. Ich spreche auch von den verunfallten Asylsuchenden, welche aufgrund unüberlegter Willkommens-Versprechungen mit Hilfe krimineller Schlepper am Weg nach Europa ihr Leben gelassen haben. Ich spreche von den unzähligen Mädchen und Frauen, welche in Europa in zugewanderten patriarchalischen Strukturen kleine bis riesige Leiden ertragen müssen. Was oft mit deren von Kindheit an „gepflegten“ Kopftuch-Kennzeichnung beginnt (die sie beherrschenden Männer haben natürlich selbst kein Problem mit westlicher Kleidung, kurzen Ärmeln und Hosen), mit Gesichtsschleier, Zwangsverheiratung, häuslicher Gewalt weitergeht und – manchen Traditionen folgend – sogar bis zur Genitalbeschneidung führt (da allerdings kommen die Buben noch mehr dran). Ich spreche von den vergewaltigten Frauen in Birmingham, in Köln und in vielen weiteren Fällen, die nur teilweise bekannt, in Medien zu oft zurückgehalten und zu wenig durch geeignete Prävention verhindert werden. Ich spreche von den in ihren Häusern Überfallenen, den durch Einbrüche Erschütterten, den von ausrastenden Männern mit Messern Attackierten. Ich spreche auch von den, durch jahrzehntelang bewusst gebremste Integration hervorgegangenen europäischen Gotteskriegern, die sich aus Mangel an Anschluss und Bildung letztlich einem erbärmlichen Leben und andere mitreißenden Sterben hingegeben haben. Ich spreche von den in ihrem Grundwesen offenen, hilfsbereiten und gastfreundlichen Menschen, welche sehr darunter leiden, dass sie ihr gewohntes Umfeld (ist das was anderes, als das was VDB als „Heimat“ meint?) verlieren, aber nicht darüber reden, weil sie sich dann – völlig indoktriniert – selbst schlecht vorkommen. Opfer sind auch die liberalen, integrationsbereiten Zuwanderer, die darunter leiden mit ihren patriarchalischen „Verwandten“ in einen Topf geworfen zu werden und traurig im Niemandsland zwischen den Gesellschaften fretten. In gewissem Sinn sind auch die vielen Arbeitnehmer und –geber Opfer, die sich wundern, wieso mit ihrem Steuergeld immer mehr Nicht-Arbeitende staatliche Einkommen beziehen.
Die Schande der FeministInnen
In Europa hat sich ein Gesinnungsdruck und eine diesem folgende Politik breit gemacht, welche die Opfer herunterzuspielen trachtet, welche Bedürfnisse nach Sicherheit und Gewaltfreiheit als völlig unnötige Hysterie und Angst desavouiert. Opfer werden als Kollateralschäden eines „wunderbaren Prozesses der kulturellen Vielfalt für eine neue, bessere Welt“ vernachlässigt – als ob Vielfalt unsere Werte ersetzen könnte. Auf extrem herzlose, statistische Weise wird die Anzahl der Terror-Opfer z.B. mit Verkehrstoten oder mit an Herzversagen oder Krebserkrankungen Verstorbenen verglichen – als ob man Tod durch Gewalt mit Tod durch Unfall oder Krankheit vergleichen könnte. Beschwichtigende Politiker und Politikerinnen auf zunehmende Gewalt angesprochen tun das gerne mit dem Hinweis „dafür gibt es Polizei und Gerichte“ ab, setzen aber keine geeigneten Vorkehrungen gegen ein weiteres Ansteigen der Probleme und Verbrechen. Besonders schändlich ist der Auftritt jener linken FeministInnen, welche allen Ernstes Kopftuch und Burka als „das Recht der Frauen auf freie Kleiderwahl“ verteidigen und Vollverschleierung nicht als Unterdrückung der Frauen sehen wollen. Sie bezeichnen diese als „gelebten Alltag“ anderer Kulturen und als – besonders inkonsequent und scheinheilig – wegen ihrer geringen Anzahl bei uns vernachlässigbar, würde es sich doch zumeist um Geld bringende Touristinnen handeln – als ob wenig Unrecht und dazu noch mit Barzahlung keines mehr wäre. Das Kernproblem ist nicht eine Religion, sondern deren Missbrauch durch ein strenggläubiges Patriarchat, welches die Frauen unterdrücken und ihre Sexualität kontrollieren will. In allen patriarchalischen Ländern ist das so, in Europa wird es jetzt wieder eingeführt. Der große, globale Motor der bestehenden Migrationspolitik aber ist aus meiner Sicht eine unheilige, aber gewaltig starke kapitalistisch-sozialistische Allianz: Beide Seiten brauchen angesichts sinkender Geburtenrate neue Massen – die Linken als zu versorgende neue Wähler (Ersatz für die abhanden kommende Arbeiterschaft), die Gier-Konzerne als billige Arbeitskräfte und Massenware-Konsumenten. Deshalb verlangen sie auch unisono offene Grenzen. Deshalb vermeiden beide gerne jede Beschäftigung mit den Opfern ihrer Migrationspolitik.
Die Lösung liegt in der Mitte
Ein demokratisches Folge-Problem könnte sein, dass es jetzt Bewegungen gibt, die rechtslastig nach dem „starken Mann“ rufen, alle Ausländer draußen haben wollen und aktuell steigende Chancen haben, die Regierungsspitzen zu besetzen. Wenn aber das bestehende von Kapitalismus, Sozialismus und falsch verstandenem Feminismus getragene politische Establishment nicht reagiert, dann wird das Risiko noch größer und Mitte-Rechts- sowie Rechts-Regierungen zur Tagesordnung gehören. Es gibt nur eine Lösung: Eine Partei, welche die Balance zwischen den Positionen einnimmt, welche hin- und zuhört, welche den Mittelstand mit seinen segensreichen Innovationen, Arbeitsplätzen und Integrations-Leistungen fördert und das Zunehmen teilweise gefährlicher Parallelgesellschaften verhindert.
Wenn auf einem Schiff eine sehr große Anzahl Personen gleichzeitig auf die linke Seite läuft und dadurch das Schiff zu kentern droht, dann laufen die Besonnen auf die rechte Seite – nicht weil ihnen rechts lieber ist, sondern weil sie die Balance des Schiffes wiederherstellen wollen. Ziel der Reaktion muss bleiben, dass sich letztlich alle in der Mitte zusammenfinden.
Wolfgang Lusak
Unternehmensberater und Koop/Lobby-Coach Mag. Wolfgang Lusak
www.lobbydermitte.at ; www.lusak.at