Gastkommentar von Herbert Wimberger, Gründer des Sanitärtechnik-Herstellers WimTec, welcher ein neues und anerkanntes Musterbeispiel für intelligente KMU-Projektfinanzierung auf die Beine gestellt hat.
Was machen die vielen innovativen und Export-orientierten Unternehmen, wenn sie an die Gummiwände einer Bankenwelt stoßen, die sie von einer sinnvollen Kapitalversorgung durch Basel IV-Kriterien und überzogene Besicherungs-Forderungen abschneiden? Was tut eine KMU-Führungskraft, wenn sie den Markterfolg zum Greifen nah vor sich hat, aber dem Räderwerk der künstlichen Kreditklemmen ausweichen möchte? Seit kurzem gibt es dafür eine Lösung.
Denn jetzt können kleine und mittlere Betriebe dank des neuen Alternativ-Finanzierungsgesetzes (AltFG) selbstständig Projektfinanzierung betreiben. Ich möchte hier als Sanitärtechnik-Hersteller und Exporteur am Sprung in den deutschen Markt mein Projekt vorstellen – es hat in weniger als zwei Monaten bereits 400.000 Euro an Kapital von privaten und gewerblichen Kapitalgebern eingebracht.
Seit Inkrafttreten des Alternativfinanzierungsgesetzes am 1. September 2015 können also KMU die Möglichkeit nutzen, eigenständig Kapital für Wachstumsprojekte zu lukrieren. Unser niederösterreichisches Familienunternehmen WimTec nimmt mit seinem Projekt „Zukunft mitgestalten“ eine Vorreiterrolle ein. Mein Modell in aller Kürze: Meine Investoren bzw. Kapitalgeber können zwischen einer jährlichen Fixverzinsung von 8,4% in Form eines Warengutscheins oder einer Fixverzinsung von 4,5% jährlich als Kontoauszahlung auswählen.
Dabei setzt WimTec bewusst auf Nachhaltigkeit und spricht zuerst Investoren aus der eigenen Region, aber auch des Bundeslandes an. Die Gelder der Kapitalgeber schaffen vor Ort neue Arbeitsplätze. Somit steigt die lokale Wertschöpfung und die Investoren tragen ihren Teil zur Erhaltung des Wohlstandes in der Region bei, was nicht zueltzt auch ihnen zugute kommt. Nachhaltigkeit drückt sich besonders in unserem Umgang mit Trinkwasserwasser aus. Als österreichischer Marktführer und mitteleuropäischer Technologieführer von berührungslos gesteuerter Sanitärtechnik schätzt WimTec den Wert des Lebensmittel Wasser. Darum legt das Unternehmen seinen Fokus auf den Bereich Trinkwasserhygiene. Denn durch den steigenden Wohlstand wächst die Anzahl der Wasserabgabestellen in einem Gebäude. Diese werden zum Teil unregelmäßig genutzt, was die Vermehrung von gesundheitsschädlichen Erregern, wie zum Beispiel Legionellen, fördert. Eine neue Generation von intelligenten WimTec HyPlus-Armaturen misst den Wasserverbrauch an einzelnen Zapfstellen und spült diese bei Nichtbenutzung automatisch durch. Das Ergebnis ist eine einwandfreie Trinkwasserhygiene.
Dieses Gesamtkonzept hat am deutschen Markt großes Potenzial. Denn die deutsche Trinkwasserverordnung schreibt Betreibern von öffentlichen und gewerblichen Gebäuden eine regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität vor. Im Falle einer Kontamination mit Krankheitserregern sind Sanierungsmaßnahmen vorgeschrieben. Die daraus resultierende große Nachfrage nach Lösungen im Bereich der Trinkwasserhygiene wird WimTec mit einer Exportoffensive in Angriff nehmen. Die vor drei Jahren bei München gegründete WimTec-Vertriebstochter verfügt inzwischen über ein landesweites Vertriebsnetz und bildet die Basis für dieses Vorhaben.
Das Alternativfinanzierungsgesetz bietet hervorragende Rahmenbedingungen für die Finanzierung solcher Wachstumsvorhaben. Es bildet eine ausgezeichnete Grundlage für den Transfer von privatem Kapital in die Realwirtschaft. Doch wie die Erfahrung von WimTec zeigt, legen Anleger großen Wert auf steuerliche Anreize. Aus diesem Grund hat WimTec Verbesserungsvorschläge für das AltFG ausgearbeitet. So sollen Erträge aus Investitionen gemäß dem AltFG bis zu einer Höhe von 2.000 Euro steuerfrei bleiben. Durch diese Maßnahme würde dieses Finanzierungsinstrument zusätzlich an Attraktivität gewinnen und in Zukunft einen wichtigen Teil der Finanzierung von KMU darstellen. Diesen Verbesserungsvorschlag hat WimTec bereits in Gesprächen mit Nationalrat Mag. Andreas Hanger und ÖVP-Finanzsprecher Ing. Mag. Werner Groiß eingebracht.
Herbert Wimberger
(Unternehmer und Präsident des FORUM Wasserhygiene Österreich)
Weitere Informationen: invest.wimtec.at und www.wimtec.at