Klares JA zu „A“ – Österreicher sind beim Konsum Patrioten – neue „market“-Studie zeigt wachsende Marktchancen von KMU bei Erzeugung und Handel von regionalen Produkten auf
Ein Bericht von Prof. Dr. Beutelmeyer/Market Institut (unten ergänzender Lusak-Kommentar)
Patriotismus ist nicht nur politisch wieder in Mode. Die Österreicher sind echte Fans von „Made in Austria“ – aber nicht immer bereit, auch mehr dafür zu zahlen. Das ergab eine Umfrage, welche ganz besonders auch für mittelständische Betriebe von Bedeutung ist.
Die Regionalität ist Ausdruck eines neuen Bewusstseins der Österreicher und bedeutet für die Wirtschaft Positionierung- und Wachstumschancen. Regionale Herkunft hat „Bio“ bei weitem deklassiert und ist eine sehr breite und stabile Grundeinstellung der Österreichischen Konsumenten geworden. Dieser Lokalpatriotismus definiert sich ganz stark nach dem Wunsch nach mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit.
Weltweite Lieferketten machen es oft unmöglich, herauszufinden, wie viel von einer Region in einem Produkt steckt. Wirtschaftlich erfolgversprechend ist eine Ausschilderung von „Made in Austria“ allemal. 93%, davon 41% auf jeden Fall, stufen sich als mehr oder weniger große Patrioten ein, also Personen mit großer Heimatliebe und Nationalstolz. Legt man in der Folge diesen Wert auf österreichische Produkte um, gibt ein noch höherer Prozentsatz zu verstehen, dass möglichst viel aus einem Produkt aus Österreich stammen soll. 95% der Österreicher sind Konsumpatrioten: so viele sagen, es sei ihnen „sehr wichtig“ (61%) bzw. „eher wichtig“ (34%), dass in den Produkten, die sie kaufen, möglichst viel aus Österreich steckt. Für ältere Personenkreise als auch für Westösterreicher liegen Produkte aus Österreich noch stärker im Kurs.
Lebensmittel aus Österreich rangieren dabei ganz oben, gefolgt von der „Energie“, die ebenfalls für 63% der Österreicher unbedingt aus Österreich stammen sollte. Bei globalisierten Produkten wie Elektronikgeräten oder Autos regiert allerdings der Pragmatismus. Was offenkundig, jedenfalls kurzfristig, nicht mehr zu ändern ist, wird hingenommen. Auch korreliert es klar mit der Verfügbarkeit. Österreichische Autos oder Elektrowaren werden vermutlich weniger stark erkannt und wahrgenommen.
Prof. Dr. Werber Beutelmeyer, GF market Institut Linz
werner@market.at www.market.at; Tel.: +43 – 732 – 2555 – 101
Kommentar von Wolfgang Lusak: Schön, wenn ein renommiertes Marktforschungs-Institut für den Mittelstand ermutigende Ergebnisse verlautbaren kann. Ich sehe aber neben den Lebensmitteln und Getränken auch für die Bereiche Baustoffe, Möbel und Drogerie-Waren KMU-Wachstumschancen, weil dort jetzt der Hinweis auf die Regionalität noch leichter kommuniziert werden kann.
Hier noch eine „market“-Darstellung über die bevorzugten regionalen Produkte: