Dieses Interview sollten eigentlich alle österreichischen Unternehmer/innen lesen, besonders die angehenden. Weil es mit der vollen Wucht und Überzeugungskraft eines von seiner Mission beseelten, enorm erfolgreichen Gestalters daher kommt: Biogena-Chef Dr. Albert Schmidbauer ist mit seinen hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln (nach dem Reinsubstanzenprinzip „made in Austria“) von außen aber auch von innen in den Markt der Medizin hereingebrochen und hat in nur 18 Jahren ein Familien-Unternehmen mit 300 Mitarbeitern, 35 Mio Umsatz und 50% Exportanteil aufgebaut. Lesen Sie im 14. Interview unserer großen Mittelstands-Serie „Das Geheimnis unseres Erfolges“ seine absolut faszinierenden und nicht trotz sondern durch sein Selbstbewusstsein anziehenden, motivierenden Antworten auf unsere immer gleichen 5 Fragen:
„Ich habe das Unternehmen permanent am Expansions-Limit geführt“
1. Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihres Unternehmens begonnen?
Biogena ist von Beginn weg meine Leidenschaft. Man darf nicht das Geld lieben, sondern die Tätigkeit mit der man sein Geld verdient. Ich liebe es, Produkte und Services für eine gesündere und bessere Welt zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben. Ich konnte viele Mitarbeiter und Kunden mit dieser Begeisterung für die Nutritivmedizin und die Dienstleistungswelt um diese herum anstecken. Insofern ist Biogena eine große Familie aus Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Promotoren die gemeinsam eines wollen: mehr Gesundheit und Wohlergehen für die Menschen auf dieser Welt.
2. Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?
Die wichtigste Entscheidung war: Möglichst rasch zu wachsen, Risiken zu akzeptieren, nicht die Profits in den Vordergrund zu stellen, sondern Entwicklung und Wachstum, wir haben trotzdem kein einziges Verlustjahr erlebt, hätten es aber akzeptiert, wenn es eine Folge von Investments in die Zukunft gewesen wäre. Innovationsfokus und Komfortzonen-Ausdehnung standen immer im Vordergrund.
3. Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie bist Du/wie sind Sie damit umgegangen?
Es hat nicht nur einmal eine kritische Situation gegeben, sondern vom ersten Tag weg war das eher die Regel als die Ausnahme. Ich habe das Unternehmen permanent am Expansionslimit geführt und vorangetrieben, konnte dabei viele Erfahrungen sammeln und bin als sehr krisenfester und standhafter Unternehmer aus diesen Phasen hervorgegangen. Es hat sich
in der Entwicklung deutlich gezeigt, dass Österreich aus Finanzierungssicht noch immer ein Land der old economy ist: Unternehmen mit sehr hohem Eigenkapitalanteil werden
von der klassischen Finanzwelt hofiert, diesen Unternehmen fehlt aber häufig bereits die Innovationskultur und Dynamik, sie sind satt und träge. Für jüngere Unternehmen gab es bis vor wenigen Jahren wenig.
In der Zwischenzeit gibt es auch Alternativen: wir konnten mit Finnest sehr gute Erfahrungen machen und haben mit Österreichs erster größeren Crowd-Investing-Runde mit deutlich über einer Million Euro aufhorchen lassen. Heute sind wir finanziell sehr gut aufgestellt und können unser Wachstum größtenteils aus eigener Kraft und mit Unterstützung unserer Kunden bewältigen. Aber der Weg zu einer soliden Venture Capital-Szene ist noch ein weiter.
4. Wie organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Ihr Team, Ihre Mitarbeiter leisten?
Wir achten bereits beim Einstieg darauf, intrinsisch leistungsmotivierte Mitarbeiter zu bekommen, denen man nicht täglich die Karotte vorhängen muss. Diese Mitarbeiter möchten
Sinn in Ihrem Tun erkennen und verlangen ein klar definiertes gut ausgestattetes Spielfeld in dem Sie sich nach Regeln möglichst frei bewegen, in dem sie sich austoben und Beiträge leisten können. Bei Biogena können Mitarbeiter rasch in verantwortungsvolle Positionen kommen, weil wir auch jungen Menschen viel zutrauen und wir kein Senioritäts-Prinzip haben. Das motiviert junge Menschen, Verantwortung zu übernehmen. Fortbildungsmöglichkeiten und wirklich gute Potentialentfaltung stehen im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Zusammen mit flachen Hierarchien und einem 360 Grad-Management, das CSR-Prinzipien folgt, ist es uns gelungen in nicht einmal 12 Jahren von einer One-Man-Show zu einer Company mit fast 300 Mitarbeitern mit über 35 Millionen Umsatz zu wachsen. Doch das betrachten wir erst als Beginn, jetzt geht´s international los, mit Europa, dann mit China, dann mit USA – wir wollen unsere Leidenschaft weltweit ausleben – wollen eine 361 Grad Health Company werden, einmal um die Welt und dann noch eine Extrameile ??
5. Welchen Rat möchtest Du/möchten Sie anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?
Betreibt das was ihr tut mit mit maximaler Leidenschaft und hört tief in Euch hinein, lasst Euch nicht ablenken, nicht vom schnellen Geld und nicht von negativen Beurteilungen, bleibt bei Euch und akzeptiert das erste Nein niemals, das zweite auch nur wenn es gut argumentiert ist.
Danke an Dr. Albert Schmidbauer für dieses Interview.
Er ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Biogena Naturprodukte GmbH & Co KG mit Sitz in Salzbug: www.biogena.com; seine“Biogena Management Holding GmbH“ befindet sich in der Millergasse 40/3, 1060 Wien, Österreich; E: a.schmidbauer@biogena.com
Die wunderbare Biogena-Geschichte in Kurzform
Biogena wurde um die Jahrtausendwende als Qualitäts-Marke einer Ärzte-Interessengemeinschaft ins Leben gerufen, um ihre Vorstellungen von praxistauglichen Mikronährstoff-Präparaten umzusetzen. Albert Schmidbauer hat die Marke 2004 zusammen mit einem Partner zum Vertrieb übernommen. 2006 wurden die heutigen Firmen gegründet, seit 2008 ist Schmidbauer Alleineigentümer und Biogena auch als Hersteller der hochwertigen Mikronährstoffe tätig.
Die Unternehmensgruppe startete als 3 Personen-Company, beschäftigt heute 300 Mitarbeiter und macht 35 Millionen Umsatz, die Hälfte davon im Export. Zu den wichtigsten Expansionsschritte zählte die Eröffnung des ersten Biogena Stores in der Wiener Millergasse im Jahre 2009, heute werden fast 30% der gesamten Umsätze in den 10 Biogena Stores gemacht, die sich von München bis Klagenfurt spannen, weitere 20-30 Stores sind geplant. Nach wie vor sind aber die über 9000 Partnerärzte und Therapeuten eine der wichtigsten Säulen der Biogena Philosophie.
Hinzugekommen sind Biogena Präventionszentren, in denen hochwertige Diagnostik- und Präventionspakete angeboten werden. 2017 wurde der Gundstein zur Internationalisierung gelegt: alle Produktinformationen und die Etiketten sind seither in 5 Sprachen verfasst. Die gesamte EU steht daher auf der Zielagenda des Salzburger Unternehmens, das seit 4 Jahren zu Österreichs besten Arbeitgebern zählt und mit vielen Umwelt- und Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet wurde. Biogena ist seit Beginn dem Reinsubstanzenprinzip treu geblieben, also dem konsequenten Verzicht auf Zusatz, Farb- und Bindemittel. Wo Biogena draufsteht sind nur Wirksubstanzen drinnen. Dafür verbürgt sich bis heute der Eigentümer persönlich, der als Qualitätsfanatiker und leidenschaftlicher Verfechter von Mikronährstoffen gilt.
Hier geht es zu den anderen Erfolgsgeheimnis-Interviews
Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at