Er ist ein leidenschaftlicher Unternehmer, führt in der 5. & 6. Generation eine der ältesten Privatbrauereien Österreichs und vereinigt in sich all die Tugenden eines anständigen und erfolgreichen Mittelstandsbetriebs. Dr. Klaus Möller, CEO der in ganz Österreich bekannten und ob ihrer qualitativ hochstehenden Spezialbiere geschätzten Privatbrauerei Hirt GmbH in Micheldorf in Kärnten. Er verrät uns im 39. Interview der Serie Erfolgsgeheimnisse die Hintergründe des nachhaltigen Erfolgs seiner Brauerei. Sehr eindrucksvoll, temparamentvoll und glaubwürdig! Danke Klaus Möller!
„Nachhaltigkeit ist bei uns kein Schlagwort, wir leben das. Was ist das Fundament unseres Erfolges – Die echte Leidenschaft!“
- Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihres Unternehmens begonnen?
Unser Unternehmen ist seit 1846 in Familienbesitz. Am Standort können wir das Bierbrauen seit 1270 urkundlich nachweisen. Seit 10 Jahren führe ich das Familienunternehmen in fünfter Generation, seit 8 Jahren mit meinem Neffen, die sechste Generation, gemeinsam. Nachhaltigkeit ist bei uns kein Schlagwort, wir leben das. Was ist das Fundament unseres Erfolges – Die echte Leidenschaft! Was ist für uns Leidenschaft? Die Begeisterung und Verbundenheit zum Betrieb, zum Produkt, zu unseren Kunden und Partnern – die spürt man. Wir leben die Tradition und nehmen Mitarbeiterinnen und Kunden auf diese Reise mit.
Diese Leidenschaft wird getragen von einem Werte-Leitbild, welches auf folgenden Säulen steht.
Familiär
Entwicklung
Qualität
Leidenschaft
Echtheit
Nachhaltigkeit
Gastfreundschaft
2. Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?
Mit meinem Eintritt in das Unternehmen haben wir unseren Fokus auf Qualität, dem Standort und die Regionalität konzentriert und verstärkt und begonnen den Konsumenten das Thema Bier und sein Varinantenreichtunm näher zu bringen. Der etwas später beginnende Hype des Craft Bieres hat uns dabei sehr geholfen, da wir bereits auf diesem Weg waren. Wir haben Brautage, Biersommelierausbildungen und Bierkulinarien begonnen anzubieten.
3. Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie wie sind Sie damit umgegangen?
Auf Messers Schneide sind wir nicht gestanden, aber es hat eine Phase gegeben, da ist es uns nicht sehr rosig gegangen. Wir haben analysiert, unsere Schwächen und Stärken formuliert, eine langfristige Vision mit klar definierten jährlichen Zielen erarbeitet. Jährlich wird bei der Budgetplanung die langfristige Planung überprüft und adaptiert und ist bei uns der rote Faden für die weitere Entwicklung.
4. Wie organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Ihr Team, Ihre Mitarbeiter leisten?
Wir schauen wir das unsere Mitarbeiter von unserer Leidenschaft gepackt sind und diese mittragen. Wir kommunizieren sehr viel, sowohl gute Botschaften als auch Dinge die sich nicht in unserem Sinne entwickelt haben. Wir arbeiteten projektorientiert und geben den Mitarbeiter viel Gestaltungsfreiheit und Verantwortung. Durch unsere langfristige Planung wissen sie wohin wir wollen. Zum Thema Wachstum, dieser ist nicht so sehr auf Volumen ausgerichtet sondern auf Qualität. Das heisst, die Qualität der Produkte, des Kundenservices und der Kundenbeziehung sowie der Ertrag liegen im Wachstums Fokus.
5. Welchen Rat möchten Sie anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?
Unsere Philosophie ist das zu tun was einem richtig Spaß macht, dort wo echte Leidenschaft einem antreibt. Dann ist man als Person, als Unternehmer und Unternehmen exzellent. Keine Kompromisse bei Qualität, Service und Kundenbeziehung zulassen. Das was man mit Leidenschaft tut, stetig weiter verbessern und entwickeln.
Dr. Klaus Möller
CEO
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Privatbrauerei Hirt Vertrieb GmbH
Hirt 1, A-9322 Micheldorf
Tel. +43 4268 2050-42 | Fax +43 4268 2050-41
e-mail: Klaus.moeller@hirterbier.at
Home: http://www.hirterbier.at
Facebook: http://www.facebook.com/hirterbier
Hirter Geschichte……:
Anno domino 1270
„Item taberna in Hurde solvit talentum 1“
(Ebenso zahlt die Taverne in Hirt 1 Talent)
Dieser ersten Erwähnung im Güter- und Anlagenverzeichnis des Gurker Domkapitels aus dem Jahre 1270 verdankt die Brauerei Hirt das Recht, sich als eine der ältesten Privatbrauereien Österreichs bezeichnen zu dürfen.
Begleitet wird diese Steuervorschreibung von einer Auflistung an Abgaben, welche man von Hirt an das Domkapital abzuliefern hatte. Von ca. 150 Idra Gerste, 20 Idra Hopfen, 2 Mensura Weizen usw. ist hier die Rede.
Der Hinweis auf den Hopfen ist Indiz dafür, daß der Bierkonsum in Kärnten während des gesamten Spätmittelalters sehr hoch war, und der Hopfenanbau einen nicht unbedeutenden Wirschaftsfaktor darstellte. Ab dem Jahre 1493 kann die Besitzfolge des heutigen Hirter Braukellers lückenlos nachgewiesen werden.
Die Taverne zu Hirt lag und liegt noch heute an einer der wichtigsten Nord-Süd Verkehrslinie. Dementsprechend war und ist der heutige Braukeller das ganze Jahr über Rastplatz für Genießer der Hirter Bierspezialität.
Der Hirter Mythos
Braukeller und Brauerei genießen seit vielen Jahren einen besonderen Ruf. In den Zeiten des Bierkartells, als das Hirter Bier nur in den Gasthöfen der Region ausgeschenkt werden durfte, pilgerten Hirter Fans von weit her, um das edle Getränk direkt in der Brauerei abzuholen. Obwohl Hirter nur regional vertreten war, erwarb es sich bald bis nach Wien hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad und genoß vor allem ein hervorragendes Image.
Eine der wichtigsten Werbeträger dieser Zeit waren wohl die Studenten, für die es Pflicht war, in Hirt ausgiebig zu rasten und gleichzeitig Todsünde, ohne das kleine Studentenauto vollgerammelt mit Hirter Kisten nach Wien zurückzukehren.
Dass die Studenten vor allem in der Bundeshauptstadt ganze „Werbearbeit“ geleistet haben, zeigte sich nach der Beendigung des Bierkartells am 31.12.1980, als man sich in Hirt entschloß, aufgrund der starken Nachfrage, das Bier österreichweit anzubieten.
Heute ist der Wiener Raum der nach Kärnten bedeutendste Absatzmarkt für Hirter Bier. Bereits an die 1000 Gaststätten in und um Wien bieten Hirter Spezialbiere an.
Hirter ist den meisten Österreichern ein Begriff und neueste Untersuchungen zeigen, daß alleine das Hirter Schild über dem Gasthof beim Besucher die Erwartungshaltung auf ein qualitativ hochwertiges Gesamtangebot weckt.
Investiert wird in Qualität
Obwohl seit 1270 als Steinbier- und später als Kesselbierbrauerei aktiv, beginnt der wirtschaftliche Erfolg erst so richtig in den späten 60er Jahren dieses Jahrhunderts.
Seit 1954 allerdings wird ein kontinuierlicher Aufschwung verzeichnet und aufgrund der stetig steigenden Nachfrage wurde laufend investiert.
Die Unternehmensstrategie in Hirt hat jedoch seit jeher gelautet: „Wachstum ja, aber auf gesunder wirtschaftlicher Basis und vor allem unter Beibehaltung der Produktqualität!“
Dr. Klaus Möller (Geschäftsführer) und Raimund Linzer (Braumeister) sind beide eiserne Verfechter der Qualitätsphilosophie. Daher dient ein Grossteil der Investitionen der letzten Jahre, und auch jene der Zukunft, nicht der Kapazitätserweiterung, sondern der Qualitätssicherung! „Modern sein bedeutet für die Hirter stets gleichbleibend hohe Produktqualität herstellen zu können!“
Die technischen Anlagen in Hirt könnten noch weitaus mehr Bier herstellen, Ziel der Brauerei ist es aber, klein und fein zu bleiben.