Franz Schellhorns Erfolgsgeheimnisse

Schon als DIE PRESSE-Wirtschaftsjournalist hat er mit seinen genauen Recherchen und provokanten Aussagen alle aufhorchen lassen. Heute repräsentiert er mit seinem Team sowas wie das „Gewissen der Wirtschaft“, leitet eine Art „Wirtschafts-Rechnungshof“: Hoch kompetent, kritisch, unabhängig, unbestechlich. Dr. Franz Schellhorn ist der Chef der „Denkfabrik“ AGENDA AUSTRIA  und gibt uns hier – nicht als Unternehmer sondern als neutraler Betrachter von außen – im 95. Interview der großen Lobby der Mitte-Erfolgsgeheimnis-Serie seine Antworten auf unsere 5 Fragen mit viel Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Überblick (Foto copyright_Foto Markus Rössle):

„Die wirklich erfolgreichen Unternehmer wussten, was Menschen brauchen, bevor sie selbst es wussten. „

1. Was ist das Fundament wirtschaftlichen Erfolges von KMU, was sind insbesondere die Faktoren mit denen ein mittelständisches Unternehmen Aufschwung und Erfolg erreichen kann?

Das Fundament ist und bleibt das unternehmerische Gespür für das richtige Angebot. Unternehmertum ist keine Laborwissenschaft, es lässt sich nicht vorher testen, ob eine Idee funktioniert oder nicht. Die wirklich erfolgreichen Unternehmer wussten, was Menschen brauchen, bevor sie selbst es wussten. Hinzu kommt natürlich die kaufmännische Disziplin.

2. Worauf hat ein mittelständisches Unternehmen besonders zu achten, wenn es seine strategischen Entscheidungen trifft?

Wichtig ist nie zu vergessen, wie schmal der Grat zwischen Erfolg und Scheitern für Unternehmer ist. Das ist vielen Menschen in Österreich nicht klar, sie sehen immer nur den ganz großen Erfolg und sehen nicht, was dahintersteht. Welches Risiko genommen wird. Besonders schwierig ist die Entscheidung, wie viel Risiko ein Unternehmen wirklich nehmen will. Gerade in dieser doch sehr schnelllebigen Zeit mit extrem kurzen Produktzyklen. Viele Mittelständler haben sich irgendwann dazu entschlossen, die Chance zu nutzen und wirklich groß zu werden. Viele sind daran zerbrochen, wenige haben es geschafft. Die dafür dann so richtig.

3. Wie sollte ein mittelständisches Unternehmen mit kritischen Situationen umgehen, wenn alles auf des Messers Schneide steht?

Wie jedes andere Unternehmen auch: möglichst kühlen Kopf bewahren. Und sich auf seine Stärken besinnen. Darauf, was sie von den Konkurrenten unterscheidet, was sie wirklich ausmacht.

4. Wie sollten diese Unternehmer oder Unternehmerinnen Wachstum und Erfolg organisieren, was muss dazu ein Team bzw. die Mitarbeiter leisten?

Entscheidend ist die Frage, ob ein Unternehmen wirklich innovativ ist oder nicht. Fast alle halten sich für innovativ, die wenigsten sind es. Den Unterschied erkennt man recht schnell. Wenn man jemanden fragt, warum es sein Unternehmen eigentlich braucht, was es so besonders macht, antworten viele mit Erklärungen, was sie machen. Dass sie schnell sind, dass sie ihre Kunden besonders gut zufriedenstellen. Aber die wenigsten können sagen, warum die Kunden bei ihnen Kunden sind und nicht wo anders. Innovation geht nicht von oben, sie muss von unten kommen und organisiert sein.

5. Welchen speziellen Rat möchten Sie aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?

Immer am Boden bleiben, nicht gierig werden, sein Umfeld gut zu behandeln. Und sich immer wieder neu zu fragen, warum es das jeweilige Unternehmen eigentlich braucht. Was es von anderen unterscheidet, was den großen Unterschied ausmacht.

KONTAKT:
Agenda Austria – Denkfabrik
Dr. Franz Schellhorn
Türkenstraße 25/1/10
1090 Wien, Austria
T: +43 1 361 99 61-24
www.agenda-austria.at
DIE ORGANISATION:
Agenda Austria Mission Statement:
Wir von der Agenda Austria glauben, dass Freiheit und Eigenverantwortung die wichtigsten Bausteine für eine florierende Gesellschaft sind. Wir wissen, dass es uns in Österreich gut geht, aber dass wir noch vieles besser machen können. Wir nehmen kein Geld von Staat, Parteien, Kammern oder freien Interessenverbänden – das gibt uns die Möglichkeit, frei und ohne Auftrag neue Wege für mehr Wohlstand und Sicherheit in Österreich zu suchen.
Unsere Arbeit beschreiben wir mit drei Worten: Lösungsorientiert. Wissenschaftlich. Unbestechlich. Unser Ziel ist es, dass unsere Ideen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert und aufgegriffen werden und wir so einen konkreten Beitrag für eine bessere Zukunft der Menschen in Österreich leisten.

Die Finanzierung
Die Agenda Austria finanziert sich ausschließlich aus privaten Quellen. Das Institut nimmt keine Studienaufträge von außen an.

Die Arbeit
Das Institut erarbeitet wissenschaftlich fundierte Studien, deren Inhalt mit niemandem abgestimmt werden muss. Die Geldgeber haben keinerlei Einfluss auf die wissenschaftliche Arbeit der Agenda Austria, die Qualitätssicherung der Studien liegt einzig und allein in den Händen des wissenschaftlichen Beirates.

Die Agenda Austria arbeitet ergebnisoffen und orientiert sich an marktwirtschaftlichen Lösungen. Die erarbeiteten Studien und Analysen adressieren eine breite Öffentlichkeit.
Leitet seit Februar 2013 den in Wien ansässigen Think Tank Agenda Austria, der sich mit relevanten wirtschaftspolitischen Fragen beschäftigt.

ZUR PERSON:
Franz Schellhorn studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, das er 1997 abgeschlossen hat. Vor seinem Studium absolvierte er eine Bankausbildung bei der Creditanstalt in Wien und in Salzburg, kehrte aber nach der Hochschule nicht in die Finanzwirtschaft zurück, sondern heuerte bei der Tageszeitung „Die Presse“ an, für die er 15 Jahre lange arbeiten sollte. Von 2004 bis 2013 leitete Franz Schellhorn das Wirtschaftsressort der „Presse“, ab dem Jahr 2011 fungierte er zudem als Mitglied der Chefredaktion. Während seiner Tätigkeit bei der „Presse“ schloss Franz Schellhorn im Jahr 2004 sein Doktoratsstudium ab.

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Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at

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