Die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort trägt eine besondere Verantwortung für die Entwicklung des Mittelstandes in Österreich: Heute präsentierte sie den von Lobby der Mitte schon vor 3 Wochen vorgestellten „Mittelstandsbericht 2018“ im Nationalrat. Wir geben hier eine PA des BMDW wieder.
Schramböck: Österreichs KMU sind stabile Säule der Wirtschaft
Mittelstandsbericht 2018 im Nationalrat präsentiert – 99,6 % der Unternehmen zählten im Jahr 2016 zu den KMU und beschäftigten 2 Millionen Menschen
Wien (BMDW) – “ Der aktuelle Mittelstandsbericht 2018 bestätigt einmal mehr, dass Österreichs KMU eine stabile Säule der Wirtschaft sind und bleiben“, zeigte sich Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck anlässlich der Präsentation des Mittelstandsberichts 2018 im Nationalrat erfreut. Die KMU stellten auch 2016 für 68 Prozent aller Erwerbstätigen bzw. 65 Prozent der Lehrlinge einen Arbeitsplatz zur Verfügung. Das sind in Summe zwei Millionen Arbeitsplätze, die 63 Prozent der gesamten Erlöse erwirtschaften. Zudem werden österreichische KMU zunehmend heterogener und vielfältiger. Eine große Gruppe stellen mit 36 Prozent aller Unternehmen die Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Interessant ist, dass es sich bei 116.800 Erwerbstätigen – und damit 19 Prozent – der selbstständig Beschäftigten-um hybride Unternehmerinnen und Unternehmer handelt, die gleichzeitig selbstständig und unselbstständig tätig sind. „Damit gehören wir in Österreich – neben Schweden und Dänemark – zu den europäischen Spitzenreitern“, so Schramböck.
Wirtschaftswachstum stärker als im Euroraum
Besonders erfreulich ist, dass die österreichische Wirtschaft im Vergleich auch heuer besser abschneidet und stärker wächst als der Euroraum. „Ein wichtiger Wachstumstreiber ist der Konsum, der heuer nicht zuletzt durch den Familienbonus plus steigen wird. Mit der Steuerreform, die schrittweise bis 2022 umgesetzt wird, wird der Konsum durch die Entlastung des Faktors Arbeit weiter angekurbelt und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen gesteigert. Maßnahmen wie die Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf 21 Prozent, die Ausweitung des Gewinnfreibetrags von 30.000 auf 100.000 Euro oder die Erhöhung der Grenze von geringwertigen Wirtschaftsgütern von 400 auf 1.000 Euro bringen neben der Tarifsenkung eine zusätzliche Entlastung für Unternehmen von mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr“, erklärt die Wirtschaftsministerin.
Leistungsüberprüfung durch Small Business Act
Der Mittelstandsbericht 2018 bezieht in seinen Erhebungen selbstverständlich auch die europäische Perspektive mit ein. Insbesondere der Small-Business-Act (SBA) der EU-Kommission, der seit 2008 KMU im europäischen Vergleich beobachtet, ist von großem Interesse. So wurde Österreichs KMU-Sektor bei der jüngsten Leistungsüberprüfung im Rahmen des Small Business Act eines der wettbewerbsfähigsten Profile im EU-Vergleich zuerkannt. Dem Ranking zufolge übernimmt Österreich insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt, in dem wir Platz 1 für uns beanspruchen konnten, eine Vorreiterrolle. Punkten konnte man außerdem in den Bereichen Internationalisierung, Weiterqualifizierung und Innovation sowie beim Abbau bestehender Hemmnisse für einen freien Binnenmarkt, bei dem wir im EU-Vergleich Platz 3 belegen konnten.
Um das Wachstum von KMU und die Schaffung von Jobs in Zukunft noch besser zu unterstützen, wird derzeit ein besonderer Fokus auf die Verbesserung des Zugangs zu Finanzierungsmöglichkeiten gelegt. In diesem Zusammenhang wurde erst kürzlich eine Startup-Initiative im Ministerrat präsentiert, die innovativen Unternehmen einen leichteren Zugang zu Bankkrediten und privatem Risikokapital ermöglicht.
„Insgesamt bietet der Mittelstandsbericht eine gute Basis, um die Entwicklung unserer KMU kontinuierlich zu analysieren und zu begleiten. Die gesetzliche Verpflichtung zur Erstellung des Mittelstandsberichts ist zwar mit Ende des Jahres 2018 weggefallen, wir planen aufgrund der großen Bedeutung der KMU für Österreichs Wirtschaft diesen jedenfalls weiterzuführen und zu verbessern“, so Schramböck abschließend.
15.05.2019
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW)
Pressesprecherin der Bundesministerin
Kathrin Schriefer
Tel. Büro: (01) 711 00-805140
Tel. mobil: +43 699 19 03 28 89
Mail: kathrin.schriefer@bmdw.gv.at
ZUR PERSON:
Dr. Margarete Schramböck, 1970 in Tirol geboren
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, 1997 Abschluss als Doktorin der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Berufliche Tätigkeit
Leitungsfunktionen bei der Firma Alcatel, Service Direktor Österreich
2002 CEO von NextiraOne, IT-Kommunikationsunternehmen mit Sitz in Paris
Dezember 2008 bis Dezember 2011, Leitung von NextiraOne Deutschland
2014 CEO von Dimension Data Austria, weltweit führender Anbieter für Netzwerk- und Kommunikationstechnologie und IT-Services, besonders in den Bereichen Netzwerk und Rechenzentren, Cloud Services, IT-Sicherheit, Sprach- und Videokommunikation sowie Applikations-Integration.
In den letzten beiden Jahren war Frau Dr. Schramböck CEO von A1 Telekom Austria und wurde heuer sowohl zur Tirolerin des Jahres, als auch zu der WU-Managerin des Jahres 2017 gewählt. Ihrer Alma Mater ist sie bis heute tief verbunden und ist Mitglied des Centers of Excellence der WU Wien.
Von 18. Dezember 2017 bis 7. Jänner 2018 Bundesministerin für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Seit 8. Jänner 2018 Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.