Max Pauls Ansage

 Er hat viel Fröhlichkeit und Zuversicht im Blick. Er schaffte es mit den unabhängigen Beratungsdienstleistungen seiner Firma CARDEAS in der Smartcard-Branche eine fixe – besser gesagt dynamische – Größe zu werden. Max Paul beantwortet uns im 38. Interview unserer Serie „3 FRAGEN & 3 ANTWORTEN“ die Fragen zum Thema Mittelstands-Bedeutung, Forderungen an Politik und was er anderen weitergeben möchte mit großer Erfahrung, genauem Blick und glaubwürdiger Furchtlosigkeit. Ein echter Unternehmer. Absolut lesenswert:

„… wenn es gelingt, dann muss man als Kleiner und Mittlerer die Beute nicht mit einem Konzern teilen, sondern kann das Meiste für sich behalten.“

1. Warum ist der unternehmerische Mittelstand so wichtig?

Weil der Bedarf nach der „letzten Meile“ in einem zunehmend globalisierten Wirtschaftsuniversum glaubhaft nur durch solche gedeckt werden kann, die den Konsumenten am Ende dieser letzten Meile näher stehen, als die multinationalen und globalen Konzerne. Ohne den „Kitt in der Fuge“ wäre die Notwendigkeit zur Egalisierung an der Konsumentenfront noch größer, als er ohnehin schon geworden ist. Die Gesellschaft wünscht sich den Greißler zurück, allerdings zu Konditionen des Großhandels. Diese Rechnung geht nicht trivial auf. Aber der Mittelstand kann hier Abhilfe schaffen, indem er jenen Mehrwert bietet, den der Großkonzern nicht (mehr) liefern kann: Individualität und persönliche Betreuung.

2. Was wünscht sich der Mittelstand von der Politik am meisten?

Ernst genommen werden. Mittelstand klingt mittelmäßig. „Mittelstand“ ist keine sonderlich glückliche Wortschöpfung. Es ist ohnehin schon schwer genug, in dieser Bresche der Durchschnittlichkeit medial überleben zu können. Manchmal kommt man sich wie ein Relikt aus alter Zeit vor, manchmal fristet man eine Art Gnadenbrot, oftmals ein wenig geschätztes Dasein als Aufwandsgenerator bei Kammern und Behörden. Ein weiteres Manko ist die mangelnde Flexibilität bei der Bildung von Arbeitsgemeinschaften mit Experten und anderen Einzelkämpfern aus dem Ausland. Es ist nahezu unmöglich, kurzfristig ein Team für ein einzelnes Projekt zu bilden, ohne dass die bürokratischen Hürden in den Himmel wachsen oder die Realisierung kürzer wäre als die Genehmigungsdauer.

3. Welche wichtige Erfahrung oder Erkenntnis möchte ich mit anderen Mittelstandsbetrieben teilen?

Seid furchtlos, Risiko gehört zum Unternehmertum. Des Mittleren Stärke ist auch darin zu sehen, Risiken unmittelbarer und priorisiert beurteilen zu können. Dort wo in Großkonzernen die Rechtsabteilungen ganze Projekte verhindern und monatelang über den Gerichtsstandort eines trivialen NDAs verhandeln, haben es die Kleinen leicht(er). Seid also herzhaft und habt Mut zur Lücke: Nicht alles, was man angreift, gelingt. Da hilft dann zumeist auch kein Rechtsanwalt (mehr). Aber wenn es gelingt, dann muss man als Kleiner und Mittlerer die Beute nicht mit einem ganzen Konzern teilen, sondern kann das Meiste für sich behalten.

Max Paul
Fa. Cardeas
Viechtlgasse 1, 2340 Mödling
Mobil: +43 664 5129412
Telefon: +43 2236 2430666
E-Mail: max.paul@cardeas.at

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