Da gibt einer so richtig Vollgas. Hat selbst ausprobiert wie es ist, sich gleichzeitig als Konzern-Manager als auch als Startup durchzusetzen. Jetzt lebt er mit seiner Firma BEACON INVEST als Entrepreneur, M&A-Experte, Managing Partner und „Opportunity Broker“ mittels Unternehmens-Transaktionen und Immobilien-Wertschöpfung seine Passion und Mission. Die er gerne mit Käufern, Verkäufern und Investoren teilt. Mag. Michael Rohrmair, MBA gibt uns im 107. Interview unserer großen Lobby der Mitte-Erfolgsgeheimnis-Serie seine Antworten auf unsere 5 Fragen sowas von am Punkt und mit nachvollziehbarem Selbstbewusstsein:
„Ich spiele, um zu gewinnen. Ich arbeite, um etwas zu erreichen.“
1. Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihres Unternehmens begonnen?
Grundsätzlich denke ich, dass das Fundament des Erfolges von Beacon Invest der breite Erfahrungsschatz der Partner ist, den wir uns im Laufe des Lebens erworben haben. So habe ich selbst eine langjährige, äußerst erfolgreiche Konzern-Karriere hinter mir, neben der ich auch meine ersten eigenen Unternehmen gegründet habe. Beide Welten – Konzern sowie auch Startup – bringen eigene Erfahrungen mit, die sich später sehr gut kombinieren lassen. Wesentlich dabei ist, dass man sich ständig hinterfragt – bin ich auf dem richtigen Weg? Was könnte ich anders/besser machen? Wo geht die Zukunft hin und wird es mir gelingen, einer der ersten zu sein, die diese Zukunft mitgestalten?
2. Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?
Auf persönlicher Ebene ganz klar die Entscheidung, nicht im Mittelmaß schwimmen zu wollen. Ich spiele, um zu gewinnen. Ich arbeite, um etwas zu erreichen. Das war auch Grundlage meiner Entscheidung, den Konzern zu verlassen. Nicht, dass grundsätzlich große Unternehmen nicht die Gelegenheit geben, sich zu entwickeln, in meiner Situation war dies aber so, da ich in kurzer Zeit nach steiler Karriere eigentlich das Ende der Karriere-Leiter erreicht hatte und der Handlungsspielraum meiner Position recht eingeschränkt war. Dies war für die nächsten 30 Jahre keine erstrebenswerte Situation.
3. Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Schon öfters. Und das wird es bei der Mehrheit der Unternehmensgründer auch immer wieder geben. Zumeist ein Cash Flow Problem, besonders in Geschäftsfeldern, in denen es um große Beträge geht, keine Seltenheit. Umgehen kann man dann nur so damit, dass man sachlich bleibt, die möglichen Auswege überdenkt und sich rasch für den gangbarsten Weg entscheidet. Dies kann aber auch die Schließung eines Unternehmens sein, auch das habe ich bereits hinter mir. Dies ist mit Sicherheit die schwerste Entscheidung, aber man lernt unglaublich viel von ihr.
4. Wie organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Ihr Team, Ihre Mitarbeiter leisten?
Auch wenn heute andere Methoden als vor 15 Jahren en vogue sind, bin ich immer noch jemand, dem ein genaues Tracking wichtig ist. Ohne einem gewissen Controlling geht es meiner Meinung nach nicht. Es ist schön zu sagen, dass jeder ohnehin das Beste gibt, es zeigt aber meine Erfahrung, dass man seine Mitarbeiter immer noch zu Leistungen pushen kann, die ohne der eigenen Führungsarbeit nicht entstanden wären. Allerdings bin ich ein Verfechter der Belohnung, entgegen dem Bestrafungsprinzip – wenn es gute Leistungen gibt, wird dies honoriert, dabei wird aber auch die Assistentin bedacht, wenn das Gesamtunternehmen gut wirtschaftet, weil jeder seinen Beitrag zum Erfolg leistet, der eine sichtbarer, der andere im Hintergrund.
5. Welchen Rat möchtest möchten Sie jungen, aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?
Da gibt es für mich ganz klar drei Ratschläge, die jedenfalls meine Meinung widerspiegeln. Erstens: Man muss ganz klar eine Idee bzw. Vision haben, hinter der man steht und die man auch fast sturköpfig verfolgt. Das heißt nicht, dass man jeden guten Rat verweigern sollte, aber man muss sich darauf einstellen, dass andere – vor allem keine Unternehmertypen – einem nur die Probleme der Idee aufzeigen, da ihnen die Vision fehlt. Man sollte zuhören, aber wenn man selbst überzeugt ist, sich nicht abbringen lassen. Zweitens: Rückschläge und Fehler verarbeiten. Es wird Rückschläge und Fehler geben, ganz sicher. Die Frage, die sich dann stellt ist, wie man damit umgeht. Mein Rat: Wenn sich etwas negativ abzeichnet schon am Plan B arbeiten und auf jeden Fall aus jedem Fehler etwas lernen – warum hat es nicht funktioniert, was könnte ich nächstes Mal anders/besser machen? Fehler bis hin zur Insolvenz zeugen für mich noch nicht von Inkompetenz – im Gegenteil, kann das großartige Leute hervorbringen. Wichtig ist, wie man damit umgeht, z.B. den gleichen Fehler noch einmal zu machen wäre für mich persönlich inakzeptabel. Der Dritte Rat ist: Think big. Aus meiner Erfahrung ist es immer besser groß zu denken und sich zu überlegen, wie man die Schritte zum Ziel strukturiert und geht als nur im kleinen Küchlein zu backen – habt das Selbstvertrauen, groß zu denken!
KONTAKT:
Mag. Michael Rohrmair, MBA
Beacon Invest Group GmbH
Wiesingerstraße 6/10, A-1010 Wien
office@beacon-invest.com
www.beacon-invest.com
INFO ZU BEACON INVEST:
Michael Rohrmair: Aufgrund meiner eigenen Erfahrung im Bereich der Unternehmenstransaktionen – bei den Konzernen habe ich auch Zukäufe bzw. Prüfungen begleitet, für meine eigenen Startups habe ich erfolgreich Investoren gesucht und gefunden und ich habe auch eigene Beteiligungen sowie auch eine komplette Sanierung verantwortet – bin ich zu dem Schluss gekommen, dass gerade im Bereich der KMU eine professionelle Begleitung von Unternehmenstransaktionen sinnvoll ist – natürlich auch seitens der Kostenstruktur auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Schließlich sind die Firmeninhaber oft auch die Geschäftsführer und vielfach hervorragende Unternehmer in ihrem Geschäftsfeld, aber plötzlich geht es darum, ein ganzes Unternehmen zu verkaufen und man befindet sich außerhalb der Komfortzone auf einer komplexen Spielwiese wieder, auf der man sich möglicherweise Profis auf der Gegenseite gegenüber sieht.
Hier ist professionelle Begleitung nicht nur sinnvoll, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, sondern oftmals erforderlich um überhaupt einen Deal zustande zu bekommen. Nachfolgethemen werden immer häufiger und insofern habe ich mich entschlossen, Beacon Invest zu gründen. Im Laufe unserer Tätigkeit war es oftmals der Fall, dass Investoren an Immobilien interessiert waren und auch Unternehmen, die zum Verkauf standen, Immobilienbesitz hatten. Da auch dieser Bereich sehr komplex ist und im Rahmen einer Transaktion immer wieder beachtet werden muss, haben wir uns entschlossen unser Portfolio um den Bereich der Immobilien zu erweitern – selbstverständlich nicht die kleine Mietwohnung, sondern Betriebsliegenschaften, Bauträgerprojekte und andere meist B2B Immobilien. Mittlerweile sind wir gut etabliert und begleiten Transaktion im europäischen Raum, wobei der Schwerpunkt im DACH Raum liegt und im Bereich der Transaktionsvolumina von € 3 – 100 Mio.
LEBENSLAUF:
Mag. Michael Rohrmair, MBA
Seit 2017: FOUNDER & MANAGING PARTNER Beacon Invest Group, A-1010 Wien Beacon Invest beschäftigt sich mit den Bereichen M&A und Off-Market Immobilien. Im Rahmen dessen verantworte ich hauptsächlich den Bereich M&A, d.h. Unternehmenkäufe und –verkäufe. Davon abgedeckt sind natürlich neben dem eigentlichen Prozessmanagement auch rechtliches und steuerliches Know-How, die Erstellung von Unternehmensbewertungen, LOIs, Term Sheets und natürlich die Mitarbeit am Design der eigentlichen Kaufverträge sowie die Strukturierung und Begleitung sämtlicher Verhandlungen. Auf der Immobilienseite ist vor allem die Kalkulation von Eigenprojekten mein Schwerpunkt sowie die Aufbereitung dieser für Investoren.
Der gesamte Aufbau, Gründung, Marke, CI, Vertriebsstrukturierung, Buchhaltung, Strukturierung und Organisation der Unternehmensgruppe etc. wurde ebenso mehrheitlich von mir konzipiert und durchgeführt. Zusätzlich wurde mit 03/2019 das Funding für den PropTech Company Builder „WallWorks“ gestartet, den Dr. Georg Stampfl und ich (im Rahmen von Beacon Invest) komplett konzipiert, strukturiert und ins Leben gerufen haben.
Seit 2015: FOUNDER & CEO Blackfrost Investment GmbH, A-2482 Münchendorf In dieser GmbH, die als Investment Holding und Beratungsunternehmen fungiert, werden verschiedene Beteiligungen verwaltet. Die Branchen umfassen Medizinprodukte, Computer- und Videsopiele, Textilien und Beratungsdienstleistungen. Teilweise war eine temporäre Tätigkeit z.B. als CEO oder CFO ebenfalls gegeben. Einige Beteiligungen sind selbst gegründete Unternehmen.
2016: CEO Speedinvest Speedstartstudio, Wien Die Tochter von Speedinvest wurde mit dem Ziel gegründet, für Corporates Startups zu gründen, die diese bei entsprechendem Markterfolg übernehmen können. Das Konzept war schlüssig, die Umsetzung jedoch problematisch. In dieser Zeit lernte ich allerdings sehr viel über Digitalisierung, die Umsetzung der Digitalisierung, Scrum, Growth Hacking sowie den Vertrieb über sämtliche Social Media Kanäle aus erster Hand.
2014 – 2016: GESCHÄFTSFÜHRUNG Moto GmbH, A-2331 Vösendorf Die Moto GmbH ist der Generalimporteur für die Marke Kawasaki in Österreich. Dort hatte ich neben dem Eigentümer eine Funktion in der Geschäftsführung und war somit für alle Abteilungen verantwortlich. Die Entscheidung, nach der erfolgreichen Karriere bei Honda zu diesem deutlich kleineren Unternehmen (9 Mitarbeiter, € 9 Mio. Umsatz) zu wechseln, kam aus der Intention, die Moto GmbH gemeinsam mit einem Investor zu kaufen, da der Besitzer zu diesem Zeitpunkt bereits 72 Jahre alt war. Jedoch konnte in den eineinhalb Jahren keine Einigung über den Kaufpreis erzielt werden. Nach dem Scheitern der Verhandlungen war ein Verbleib nicht mehr interessant.
2010 – 2014 LÄNDERLEITUNG / MANAGEMENT Honda Austria GmbH, A-2351 Wiener Neudorf. Nachdem ich auf Anfrage von Honda KIA verlassen hatte, konnte ich einige Karriereschritte bei Honda durchlaufen, bevor ich den Versuch der Selbständigkeit startete.
05/14 – 08/14 Countryhead Austria & Head of Cars. Als Countryhead war ich für das Ergebnis sämtlicher Abteilungen (Auto, Motorrad, Power Equipment & Marine) in Österreich verantwortlich. Zusätzlich hatte ich die Doppelfunktion als Head of Cars. Gesamt verantwortete ich zu der Zeit 41 Mitarbeiter und € 110 Mio. Umsatz.
10/13 – 04/14 Head of Sales & Marketing Motorcycle Central Europe. In dieser Funktion war ich für den Bereich Motorrad für die Länder AT, CZ, SK und HU gesamtverantwortlich. Dies begann mit der Integration aller Länder in die Honda Organisation und der damit verbundenen kompletten Strukturierung und dem Aufbau der Region. Die volle P&L Verantwortung war € 60 Mio. und die Anzahl der verantworteten Mitarbeiter 20. Die Integration konnte ich erfolgreich absolvieren und die verbundenen Ziele wurden erreicht.
02/10 – 09/13 Divisionsleiter Motorrad. In den drei Jahren meiner Verantwortung konnten die Wholesales (Verkäufe an Händler) um 47,7% gesteigert werden. Ebenso kam es zu einer Restrukturierung der Händlerkonditionen und dem Ausbau der Mitarbeitermannschaft. Alle Bereiche von Marketing, PR, Einkauf, Logistik und Sales waren in der Verantwortung inbegriffen. Zusätzlich konnte ich in dieser Zeit erstmalig die Ausschreibung der Bundesbeschaffungs GmbH zur Lieferung von Motorrädern an die Polizei gewinnen.
Die Liste ginge noch weiter …
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Hier geht es zu den anderen Erfolgsgeheimnis-Interviews
Hier geht es zum Buch BEST OF MITTELSTAND, welches wir aus 71 der bisher im Blog veröffentlichten Interviews abgeleitet haben, ein tiefer, wunderbarer Blick in Österreichs Mittelstand. Wir hoffen in 1 Jahr ein weiteres Buch dieser Art herausbringen zu können.
Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at