Jeder hat in Restaurants oder an anderen Orten schon sein herrliches Gebäck gegessen: Im 7. Beitrag zu unserer neuen großen Mittelstands-Interview-Serie „Das Geheimnis unseres Erfolges“ kommt der charismatisch-dynamische Josef Resch zu Wort, Chef der Großbäckerei Resch & Frisch, die sich zwar weit über ein normales KMU hinaus entwickelt hat, aber ein echter Familienbetrieb mit viel Herz für den Mittelstand geblieben ist. Er lebt die Prämisse „mach eine innovative Sache besonders gut und verbreite sie überall“. Seine Antworten auf die immer gleichen 5 Fragen zeigen seinen unbändigen Feuereifer sowie seine große Ernsthaftigkeit, Erfahrung und Professionalität auf:
Einer muss alleine die Verantwortung tragen
- Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihres Unternehmens begonnen?
Ich bin im Jahre 1973 in das Familienunternehmen meines Vaters eingestiegen und bin nun bereits 44 Jahre tätig, wobei ich ab 2006 dann der alleinige Eigentümer wurde. Ich habe immer versucht innovative Wege zu gehen und so sind wir mit vielen Aktivitäten nach vorne gekommen. Im Jahre 1985 habe ich drei Jahre an „einem umfangreichen Neuweg“ bis 1988 gearbeitet und daraus wurde ein toller Erfolgsweg. Wir waren die erste Firma in Europa, welche tiefgekühlte Backwaren zu 80% vorgebacken–schockgefrostet–tiefgekühlt zugeliefert samt selbst entwickelten Backgeräten zum Fertigbacken eingeführt haben. Heute ist Mitteleuropa mit rund 55 % TK-Backwaren bereits unterwegs. Zehn Jahre später konnte ich auch ein Heimdienst-Lieferservice einführen, wo wir heute rund 250.000 Haushalte monatlich beliefern. Das Filialgeschäft mit rund 50 Shops in OÖ & in Salzburg ist der dritte Weg für unser Geschäft. Weiters arbeiten wir an einem Know-How-Transfer mit etlichen Ländern (China, Iran, Russland, Irak, USA, sowie später auch noch andere asiatische Länder), wobei wir aufgrund von derzeit ganz vielen anderen Projekten dies etwas nach hinten geschoben haben.
- Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?
Permanentes Wachstum ist unsere Devise! Arbeiten mit der Familie! Wir sind in 1972 (als mein Vater bei einem Verkehrsunfall starb) mit 12 Mitarbeitern tätig gewesen und heute sind wir rund 1.650 Mitarbeiter. Meine Brüder Paul und Peter sowie ich waren von 1973 bis 2006 gemeinsam am Aufbau des Unternehmens tätig und meine Aufgabe war der Vertrieb sowie ständige Innovationen einzubringen. Wir hatten im Jahr 2006 rund 650 Mitarbeiter und der Umsatz hat sich seither fast verdreifacht. Heute sind wir mit über 45% Exportquote in 13 europäischen Ländern tätig: Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Lichtenstein, Luxembourg, Belgien, Niederlande, Dänemark, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Kroatien. Wir betreiben aktuell drei Werke in Wels und Gunskirchen sowie 98 Standorte für Niederlassungen (Back´s-Zuhause- und Gastronomiebelieferung) sowie auch Verkaufsfilialen.
Mein Sohn Georg (31) ist für das Gastronomiegeschäft in allen Ländern tätig und er macht dies Super. Tochter Johanna (27) ist für das Immobiliengeschäft zuständig (Immobilienbetreibung, Immobilienverwaltung & –vermietung, Immobilienentwicklung & Energieeffizienz) und sie hat in Wien dies gelernt und hat dabei auch gute Erfahrung bekommen.
- Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie bist Du/wie sind Sie damit umgegangen?
Es gab leider von 2000-2006 eine sehr unangenehme Zeit zwischen meinen Brüdern und mir. Ich habe auch ein Burn-Out bekommen, mich aber bis 2004 wieder „derfangen“. Heute kann ich jedem Familienunternehmen nur raten, alleinig als Einzelverantwortlicher und Besitzer das Unternehmen zu leiten. Alles andere führt binnen einiger Zeit immer zu heftigem Streit und großen Unterschieden, die dann für ein „Bergab“ sorgen. Wir haben jetzt mehr als 30 Standorte, die uns als Familie selbst gehören und wir sind dabei dies weiter auszubauen.
- Wie organisierst Du/organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Dein/Ihr Team, Deine/Ihre Mitarbeiter leisten?
Ich habe ein ganz tolles Leitungsteam mit aktuell fünf Geschäftsführern, drei Prokuristen (Familie), sowie vielen Bereichsverantwortlichen. Wir sind in einer 5-stufigen Organisation tätig und halten auch alle sehr gut zusammen. Jede neue Entwicklung wird immer für rund fünf Jahre als Innovation nach vorne gebracht, damit haben wir ständig neue Ziele.
- Welchen Rat möchtest Du/möchten Sie anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?
Ordentlich planen und stark führen: Jedes mittlere und größere Unternehmen benötigt einen Jahres-, Dreijahres-, Fünfjahres- und einen Zehnjahresentwicklungsplan. Visionen, Ziele, strategische Linien, eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern, ständige Erneuerungen & Wachstum, sowie auch ein gutes Miteinander gehören in ein Familienunternehmen – sonst klappt es nicht.
Josef Resch
Zur Resch&Frisch Firmenpräsentation
Kontakt: Resch&Frisch Holding GmbH, 4600 Wels, Schloßstraße 15
office@resch-frisch.com; www.resch-frisch.com
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Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at