Sie ist eine Visionärin der Nachhaltigkeit und Daseinsvorsorge, eine Vorkämpferin der Dorf-Gemeinschaft der Zukunft, eine beharrliche Kämpferin für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben und eine mutige, innovative Unternehmerin. Theresa Steiniger von WOHNWAGON in Gutenstein gibt uns hier in unserer Interview-Serie „CORONA: SO BEWÄLTIGT DER MITTELSTAND DIE KRISE“ ihre aus einer tiefen Überzeugung kommenden, sehr ehrlichen und selbstbewussten sowie weit blickenden Antworten auf unsere immer gleichen 4 Fragen. Für die Hilfsprogramme der Regierung hat sie auch eine klare Botschaft. Danke, liebe Theresa und weiterhin so viel Erfolg und Beachtung, wie Du sie bisher schon bekommst!
„… tatsächlich bereiten wir gerade unseren nächsten Expansionsschritt vor!“
„Das Gebot der Stunde lautet mehr denn je Kooperation statt Konkurrenz.“
- Wie geht es Ihnen jetzt? Welche Problem sind durch Corona bei Ihnen im Unternehmen entstanden?
Wir haben die glückliche Situation, dass unser Unternehmen durch Corona wenig betroffen ist. Unsere Hotelzimmer und Events sind natürlich gesperrt, die Produktion unserer autarken Wohneinheiten, der WOHNWAGONS kann aber fast ohne Einschränkungen weiter gehen. Da unsere Lieferanten großteils aus der Region kommen haben wir auch keine Lieferengpässe. Wir sehen im Gegenteil, dass viele Menschen durch Corona umdenken und regionales Handwerk und Autarkie einen neuen Stellenwert bekommt. Mit Wohnwagon sind wir seit über 7 Jahren genau an diesen Themen dran: Wie schaffe ich Kreisläufe? Wie bauen wir autarke Dorfstrukturen? Die Erfahrung die wir hier sammeln konnten, stellen wir gerne zur Verfügung. Ich denke sie wird in den nächsten Jahren sehr wertvoll sein.
Was man bei der ganzen Krise natürlich merkt: Als junges Unternehmen im Wachstum und noch ohne positives Eigenkapital gelten die meisten Förderprogramme nicht. Wenn wir nicht so eine gut Auftragslage und so tolle Kunden hätten, würde es uns wohl schon bald nicht mehr geben, dann wäre die ganze Aufbauarbeit der letzten sieben Jahre dahin. Das wäre extrem schade.
2. Was ist jetzt Ihre spezifische unternehmerische Strategie mit der Corona-Krise umzugehen um nachher möglichst gestärkt daraus hervorzugehen ?
Wir haben tatsächlich wenig verändert an unserer Strategie. Wir setzen weiter auf Autarkie, regionale Naturbaustoffe und ehrliches Handwerk. Und tatsächlich bereiten wir gerade unseren nächsten Expansionsschritt vor! Wir holen nochmal frisches Eigenkapital in die Firma um den Sprung zu einem mittelständischen Unternehmen zu schaffen und die Infrastruktur am Standort optimal zu nutzen. Dafür suchen wir Partner, die ebenso an die Vision vom autarken, nachhaltigen Wohnen glauben wie wir, und die mit uns den Bereich von unabhängigen Modulhäusern weiter aufbauen und internationalisieren möchten!
3. Wie kann sich der österr. Mittelstand (EPU, KMU, Fam.betriebe, Freiberufler mit ihren Mitarbeitern und Partnern) generell wieder aufrichten und auch über sich hinauswachsen?
Ich denke, dass das Gebot der Stunde mehr denn je Kooperation statt Konkurrenz lautet. Wir haben unglaublich viel Wissen und Kreativität im Land und wenn wir Systeme schaffen, in denen wir uns auch als Unternehmer gut unterstützen und gegenseitig Synergien nutzen, dann können wir es auch schaffen, gestärkt aus der Krise hervor zu gehen.
4. Was ist das Wichtigste, das die Regierung und die öffentliche Hand dazu beitragen sollten?
Für mich wäre Ehrlichkeit am wichtigsten. Hoffnung auf Hilfsprogramme zu machen, die dann ohnehin wieder nicht zutreffen oder erst viel später eine Erleichterung in der Liquidität bringen, helfen niemandem weiter. Wenn wir klar wissen, was Sache ist können wir uns der Herausforderung stellen und konkrete Lösungen für unsere Betriebe erarbeiten und beschäftigen uns nicht stundenlang mit Kleingedrucktem und laufenden Neuerungen an verschiedensten Hilfsprogrammen. Wenn es finanzielle Hilfe geben soll wäre das wichtigste, dass sie unbürokratisch und einfach funktioniert, alles andere bindet zu viel Energie und die brauchen wir gerade dringend an anderer Stelle.
Theresa Steininger
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Theresa Steininger, MA
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