2021 brauchen wir keine Normalität, sondern einen Aufbruch

Wolfgang Lusak zur Jahreswende:

2021 brauchen wir keine Normalität, sondern einen Aufbruch

Wenn Politiker jetzt versprechen, dass bald – vor allem mit den Impfungen gegen die COVID-19-Pandemie – wieder „Normalität“ Einzug halten wird, dann sind sie entweder dumm oder sie lügen bewusst.

Denn es ist eine Dummheit zu glauben, dass Impfstoffe – und wenn sie noch so wirksam sind – eine Entwicklung stoppen können, deren wahre Ursachen in von uns verschuldeter Umweltzerstörung und -vergiftung, einem falschem Umgang mit Tieren, in der Erderwärmung und einem völlig irrationalen Lebensstil liegen. Einem Lebensstil, der von bornierter Verantwortungslosigkeit, bedenkenlosen Konsum-Exzessen, von Massen-Tourismus und einer kapitalistischen Gier geprägt ist. Am schlimmsten ist die weit verbreitete sozialistische und populistische Ansicht, dass die öffentliche Hand jeden zu unterstützen und zu retten hätte ohne daran zu denken, wer die dafür notwendigen Steuern bezahlt und langfristig die dafür notwendigen Schulden tilgt. Diese Ansicht folgt wohl auch dem Hinweis von Ökonomen die sagen, dass schon ein moderates Wachstum in den nächsten Jahren alles wieder auffangen könne. Als ob es den „Clube of Rome“ (nachträgliche Anmerkung: Der CoR ist heute leider sehr von Konzernen gesponsert und unterlaufen, hat seine – ich dachte ursprünglich nachhaltige – Linie verloren, der sachkundige Hinweis kam von Wolfgang Löser, Danke!)  nie gegeben hätte, als ob das kommende Wachstum sicher kommen müsste, als ob nicht jeder spüren kann, dass die Einschläge der gesundheitlichen, wirtschaftlichen, sozialen und Umwelt-Katastrophen ständig häufiger werden – was weiteres Wachstum verunmöglicht und den Wirtschafts-Kollaps wahrscheinlicher werden lässt.

Wir können nicht so weiter machen wie bisher, wenn unsere bisherige „Normalität“ die Ursache unserer fortgesetzten Probleme war und ist. Wir brauchen verantwortungsvoll-nachhaltige Innovationen, einen grundsätzlichen Wandel unseres Lebensstils und damit auch ein neues Wirtschaftssystem und wahrscheinlich auch eine massive Reform der Demokratie.

Lügen aus unanständigen aber auch verständlichen Gründen

Nun glaube ich nicht so recht, dass die Mehrheit der Politiker so dumm ist, das nicht auch zu erkennen. Warum versprechen sie dann der Bevölkerung ihnen bald ihr „normales Leben zurück geben“ zu können? Warum lügen sie bewusst? Ein nicht sehr anständiger Grund dafür: Sie hoffen, sich mit ihren Versprechen und den angehängten Hoffnungen bis in die nächste Wahl hin retten zu können. Sie haben sich selbst ein politisches Kommunikations-System geschaffen, in dem sie nicht mehr die Wahrheit sagen wollen, weil sie glauben, dass ihnen dann ihre Mitarbeiter, Mitglieder und Wähler nicht mehr folgen würden. Ein leider verständlicher Grund: Sie trauen sich nicht, vermeintlich negative Ankündigungen zu machen, weil sie fürchten, sich damit selbst zum Verstärker einer Depression, Verzweiflung und Selbstaufgabe zu machen, welche in der Folge auch Anarchie, Destruktion und Staatskrisen auslösen kann. Bei manchen noch schlimmer: Sie haben tatsächlich keine Ahnung, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Also eine unlösbare Aufgabe?

Mein Lösungsansatz

Nein, jetzt sind Politiker, Interessenvertreter, Beamte, Wirtschaftsbosse und Unternehmer gefragt, welche sich klar äußern, die über sich hinaus wachsen in dem sie die Wahrheit sagen und auch Lösungsansätze bieten – jeder sowohl in seiner Disziplin als auch global. Mein Lösungsansatz: Wir müssen unsere innere, spirituelle sowie unsere äußere, soziale, gesellschaftliche Mitte finden, den spaltenden Links- und Rechtspopulisten in gleichem Maß entgegentreten. Wir brauchen einen Aufbruch in eine reformierte, zukunftsfähige Gesellschaft, müssen Eigenverantwortung einfordern statt die Anspruchsgesellschaft zu ködern. Müssen wieder wahre Leistung und Innovation unterstützen. Wir brauchen mehr direkte Demokratie mit mehr Selbstbestimmungsrechten in Kommunen und Regionen. Wir brauchen endlich eine runde Gesellschaft mit einem starken unternehmerischen Mittelstand.

Wolfgang Lusak

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