Gutmann: Mittelstand schafft das!

Weil es von bleibender Aktualität ist und uns weiterhin wertvolle Leitgedanken vermittelt, schalten wir hier Johannes Gutmanns Interview vom April 2020 nochmals:

Er ist ein dauerhafter Freund und echtes Vorbild des nachhaltig agierenden, innovativen und fairen Mittelstands. Johannes Gutmann, der Gründer und Chef der Tee- und -Gewürze-Marke SONNENTOR, der es in 30 Jahren auf 330 Mitarbeiter, ca. 900 Produkte, rund 30 Sonnentor-Geschäfte, in über 50 Exportländer und zu rund 70% Eigenkapital geschafft hat gibt uns hier in unserer Interview-Serie „CORONA: SO BEWÄLTIGT DER MITTELSTAND DIE KRISE“ einen Einblick in seine Situation sowie in sein – wohl berechtigtes – unerschütterliches Zukunftsvertrauen. Danke, lieber Hannes, Du hast ja so recht mit allem was Du sagst!

„Jede Krankheit bringt Immunität und stärkt Loyalität der Kunden, Bauern und Mitarbeiter.“
„Die Pläne für die nächsten nachhaltigen Investitionen liegen schon in der Schublade und darauf freue ich mich.“

  1. Wie geht es Ihnen jetzt? Welche Probleme sind durch Corona bei Ihnen im Unternehmen entstanden?

Unterm Strich geht es uns gut, weil wir sehr breit aufgestellt sind. Unser Vertrieb steht auf verschiedenen gesunden Beinen. Uns trägt der nationale und internationale Bio-Lebensmittel-Fachhandel, Österreich wird derzeit fast ausschließlich über den Onlinehandel versorgt, unsere Franchisegeschäfte sind zu 95 % geschlossen und in den restlichen rund 3.500 Lebensmittel-Supermärkten sind wir nicht gelistet und wollen dies auch nicht. Weil uns die Unabhängigkeit wichtiger ist als der permanente Druck der Preiskämpfe und Wertvernichtungen durch permanente Rabattschlachten. Zusätzlich kommt uns das sehr gute Wirtschaften in der Vergangenheit zugute, wir haben rund 70% Eigenkapital.

2. Was ist jetzt Ihre spezifische unternehmerische Strategie mit der Corona-Krise umzugehen um nachher möglichst gestärkt daraus hervorzugehen ?

SONNENTOR sieht Krisen als Chancen, es ist nicht meine erste Krise und wir haben jede Krise gestärkt überstanden. Wir haben diese Zeiten immer dafür genutzt, wichtige Strukturen zu stärken und Ballast abzuwerfen. Jede Krankheit bringt Immunität und stärkt Loyalität der Kunden, Bauern und Mitarbeiter. Hier kommt uns auch unser Gemeinwohl-Tun zu gute – Kooperation über die Konkurrenz stellen.

3. Wie kann sich der österr. Mittelstand (EPU, KMU, Fam.betriebe, Freiberufler mit ihren Mitarbeitern und Partnern) generell wieder aufrichten und auch über sich hinauswachsen?

In Krisen stellt sich am besten heraus, wo die Stärken liegen und diese gilt es auszubauen und dumme Entscheidungen wegzulassen. Da braucht es eine gute Eigenwahrnehmung und Mut zur Veränderung, einfach Unternehmertum und keine Unterlasser-Blindheit. Diese eitle Blindheit sagt, „es geht eh noch, ja nix ändern, ist bis jetzt auch gegangen!“ …und leben noch a bisserl von der Substanz bis das bittere Ende kommt und das kommt in Krisenzeiten schnell.

4. Was ist das Wichtigste, das die Regierung und die öffentliche Hand dazu beitragen sollten?

Von der Regierung wünsche ich mir klare Kommunikation und Maßnahmen, die in die Zukunft weisen. Wir sind gut aufgestellt und und schauen, dass wir xund bleiben. Die Pläne für die nächsten nachhaltigen Investitionen liegen schon in der Schublade und darauf freue ich mich.

Sonnenschein obendrein dazu,
Johannes Gutmann

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So kann man bei dieser Lobby der Mitte-Interview-Serie selbst MITMACHEN

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3910 Sprögnitz 10; Tel: +43 2875 7256; Fax: +43 2875 7257; office@sonnentor.at
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