Düsterkeit & Lichtblicke – Wirtschaftsentwicklungsvorschau 25/26

Beim Neujahrsempfang des BMÖ am 20.1.2025 legte Walter Pudschedl (Foto © UniCredit Bank Austria), Analyst für „Economics & Market Analysis Austria“ der UniCredit Bank Austria AG , einen hochinteressanten Ausblick 25/26 für die Wirtschaftsentwicklung in Ö, EU und international vor, der allen Anwesenden klar machte, 

„Es schaut nicht gut aus, aber auch nicht so schlimm, wie die meisten befürchten“

Für alle KMU und Mittelstands-Unternehmen, die jetzt über den richtigen Zeitpunkt für strategische Neuausrichtung, Exportprojekte, Innovationen und Investitionen nachdenken, stecken da eine Vielzahl an nützlichen Hinweisen drin.

Ein Überblick über die wichtigsten Aussagen von Walter Pudschedl

Zuallererst seine Zusammenfassung:

  1. Die Wiederwahl von Donald Trump stellt die Weichen für die Weltwirtschaft neu
  2. Die ohnehin schon großen geopolitischen Unsicherheiten werden sich weiter erhöhen
  3. Die angekündigten protektionistischen Maßnahmen dürften die Entwicklung der Industrie weltweit belasten, da sie den
    globalen Handel dämpfen, die Stimmung beeinträchtigen und die Aussichten für Investitionen trüben
  4. Vor dem Hintergrund zunehmender Handelsspannungen mit China wird die Eurozone aufgrund der hohen Bedeutung des
    stark exportorientierten Industriesektors Gegenwind verspüren
  5. Der Welthandel, der 2024 eine zaghafte Erholung verzeichnete, wird 2025 keine weiteren Fortschritte machen
  6. Kein größerer Energiepreisschock wahrscheinlich: Überversorgung des Weltölmarkts aufgrund der hohen Förderung in den USA
    hält den Rohölpreis in einem Bereich von 75 bis 80 US-Dollar pro Barell
  7. Unterschiedliche Wachstumsmuster und Inflationstrends auf den beiden Seiten des Atlantiks zu erwarten: Stärkere Dynamik
    und höhere Inflation in den USA, moderate Erholung bei stabiler Teuerung in Europa
  8. EZB wird Zinssenkungszyklus fortsetzen, sogar unter einem neutralen Zins. Fed könnte Zinssenkungen 2025 stoppen
    Aufgrund des Zinsdifferenzials zwischen den USA und dem Euroraum kann eine weitere Abschwächung des Euros gegenüber
    dem US-Dollars für 2025 erwartet werden
  9. Trotz hoher Risiken: Vorsichtiger Optimismus für 2025/26

Und hier eine Auswahl seiner Detail-Analysen. Walter Pudschedl sieht:

A. Stabilisierung der Weltwirtschaft …dennoch schwierige Rahmenbedingungen für Österreich …und der Inflationsschock liegt hinter
uns … und die globalen Herausforderungen nehmen zu

B. Schwache Industrie, aber Dienstleistungen ermöglichen leichtes Plus der Weltwirtschaft. Euroraum abgehängt: Probleme in Industrie und am Bau belasten auch Dienstleistungen

C. Konjunkturschwäche zieht sich in Europa durch viele Branchen …Dienstleistungen immer noch besser als Produktion

D. Zurückhaltende Erwartungen für Produktion und Dienstleistungssektor. Pessimismus in Österreich und Deutschland besonders hoch

E. Unterschiedliches Wachstumsmuster… 2025 robustes Wachstum in den USA, langsame Erholung im Euroraum, AT hinkt hinterher

F. Lockerung der Geldpolitik wird sich fortsetzen … aber Divergenz zwischen den USA und Europa zu erwarten

G. Trump 2.0 stellt die Weichen zugunsten des US-Dollars. Zinsdifferenzial führt zur Stärkung des US-Dollars

H. Wenig globale Konjunkturunterstützung für Österreich. Auf die Inlandsnachfrage wird es ankommen

I. Die reale Kaufkraft steigt weiter. Kompensation der Einbußen insgesamt aber erst im Verlauf der ersten Hälfte 2025 zu erwarten

J. Konsum leidet unter „Angstsparen“ – Konsumzurückhaltung sollte sich 2025 aber langsam aufzulösen beginnen

K. Österreich hat deutlich an Wettbewerbsfähigkeit – auch in der EU – verloren. Und die EU hat weltweit an Wettbewerbsfähigkeit verloren

Hier geht’s nochmals zur gesamten Präsentation mit vielen Grafiken und Detail-Erklärungen zum Ausblick 25/26 für die Wirtschaftsentwicklung in Ö, EU und international


Gratulation und Dank an BMÖ für die Veranstaltung sowie an Studienautor Walter Pudschedl, Analyst für „Economics & Market Analysis Austria“ der UniCredit Bank