Jugend in Deutschland polarisiert

Wir bringen diese politisch sehr interessante Auswertung zu den Deutschen Bundestagswahl-Ergebnissen 2025 von STATISTA

Ein bedenklicher Trend: Jugend in Deutschland sehr polarisiert

Mathias Janson von STATISTA berichtet dazu:

Viele junge Wähler:innen haben bei der Bundestagswahl 2025 ihr Kreuz bei der Partei Die Linke gemacht. Ihr Zweitstimmenanteil liegt nach vorläufigen Daten bei 25 Prozent. An zweiter Stelle folgt die AfD mit 21 Prozent. Bei den Menschen ab 60 Jahren schneiden die beiden genannten Parteien deutlich schlechter ab: Die Linke erreicht nur 5 Prozent, die AfD hingegen 15 Prozent. Vorne liegt hier hingegen die Union mit 37 Prozent, die SPD erreicht 23 Prozent. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten von Infratest Dimap.

Das Jüngere Wähler:innen eher zu den politischen Rändern und Ältere zur Mitte neigen, ist auch das Ergebnis einer Umfrage der Statista Consumer Insights. Menschen der Generation Baby Boomer (Jahrgänge 1946-1964) verorten sich demzufolge auf einer politischen Skala von rechts bis links eher in der Mitte als Angehörige der deutlich jüngeren Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012). Das Bild setzt sich an den Rändern der Skala mit umgekehrten Vorzeichen fort: hier ist die Generation Z stärker vertreten als die Baby Boomer.

Wolfgang Lusak von Lobby der Mitte meint dazu:

Tja, die „jungen Wilden“, sie wählen nicht nach dem alten Motto „Wer als 20-Jähriger kein Linker ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Linker ist, hat keinen Verstand.“ sondern eher im Sinne von „Wer Jung ist wählt eher extrem und radikal, wer alt ist eher gemäßigt und mittig.“

Kann uns das jetzt beruhigen oder Schlimmes ahnen lassen? Beides nicht. Aus meiner Sicht geht es jetzt darum, dass die bisher von den Älteren favorisierten, alten Volksparteien auch tatsächlich echte Mitte-Politik betreiben statt nur Mitte-Politik vorzutäuschen. Weil sich sonst auch noch die Alten radikalisieren. Und die Jungen keine Leistungsanreize kriegen. Und die sozial Schwachen im Modus der Anspruchsgesellschaft verkommen.

Denn tatsächlich sind unternehmerischer Mittelstand und angestellte Mittelschicht – obwohl dynamisch, innovativ und fleißig – die großen Verlierer der letzten 50 Jahre in Deutschland – aber auch in Österreich und den meisten anderen EU-Staaten. Weil von ihnen am meisten zu Arm und Reich umverteilt wurde. Statt von Reich zu Arm. Mitte wurde von den alten Volksparteien ignoriert, ausgebeutet, dezimiert. Was dazu führt, dass wir alle an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Während „steuerflüchtige“ Konzerne immer stärker werden können und hohe Sozialleistungen empfangende sozial Schwachen mit Brot & Spielen sowie Teilen & Herrschen ruhig gestellt wurden. Wenn aber die Mitte nix mehr hat, dann ist es ziemlich aus mit Wohlstand für alle. Und auch aus für unsere Sicherheit, weil nicht nur Terroristen lauern, sondern auch Konzerne aus China, Ölländern, USA usw. um sich uns einzuverleiben, auch unsere Demokratie.

Wieder Mal eine „letzte Chance“ für Christlich-Soziale und Sozialdemokraten. Wenn sie die nicht nützten, werden die Jungen und Alten eher links- oder rechtsextrem wählen und damit den Weg zum Verlust aller Zusammengehörigkeit ebnen.