Klimawende und Smart-Street-Innovationen: Schnell oder doch lieber nicht so schnell?

Wir bringen diesen Bericht bzw. diese Presseaussendung der SMART STREET-Kooperation SSGM, weil er die aktuellen Angebote aber auch Nöte der innovativen Digital-Technologie-Branche am Nachhaltigkeits- und Klimawendemarkt sehr gut transparent macht

Klimawende und Smart-Street-Innovationen: Schnell oder doch lieber nicht so schnell?

  • „E-Fuels haben aktuell gegen E-Mobilität keine Chance“
  • „Festhalten an fossiler Energie und Atomkraft bremst Klimawende“
  • „Neue intelligente Geschäftsmodelle für fortschrittliche Kommunen und Infrastruktur brächten Schutz gegen Übermacht der Datenkonzerne“

Das 3. Forum SSGM zeigte die neuesten Mobilitäts-, Zivilschutz- und Infrastruktur-Trends auf, Experten nahmen zum politischen Ringen um die Klimawende klar Stellung, Firmen präsentierten marktreife Technologie-Verknüpfungen und Ideen.

Es ging gleich flott los beim kürzlich abgehaltenen dritten, mit hochrangigen Experten besetzten Forum für „smarte, sichere und grüne Mobilität“ in Melk. Alle Keynote-Speaker und Experten  des Forums bekannten sich zu Technologie-Offenheit, die meisten sprachen aber auch von einer sehr bedauerlichen und verzerrenden öffentlichen Berichterstattung und Wahrnehmung bezüglich E-Mobilität. Diese würde durch die Macht von Konzernen verursacht, welche Verbrennungsmotoren und Atomenergie vertreten. Gleich entstand eine heftige Diskussion. Aber auch das Thema Zivilschutz bezüglich Katastrophen, Blackout und Notfalls-Hilfe ließ die Diskussion anschwellen. Der Bedarf nach nachhaltig-digitalen Lösungen sei da „vital“, aber das Bewusstsein dafür gering. Viele wollten auch wissen, wann denn nun der beste Zeitpunkt für den Umstieg auf ein E-Mobil sei, wo und wie man dann zu einer verlässlichen Strom-Ladestation käme.

Mobilitätswende unumkehrbar

Generalsekretär Mario Rohracher von der GSV-Plattform für Mobilität meinte, dass die Mobilitätswende „nicht mit Verboten, sondern mit neuen Möglichkeiten und Anreizen“ umgesetzt werden sollte, sie sei „jedenfalls unumkehrbar“. Aber wir müssten „aufs Tempo drücken“, den „öffentlichen Verkehr weiterentwickeln“ aber auch „mit mehr Komplexität leben“, weil die Bedürfnisse in Stadt und Land sehr unterschiedlich seien.

E-Fuels brauchen zehnmal mehr Energie als E-Mobilität – müssen liebgewonnene Gewohnheiten ablegen

Präsident Kurt Sigl vom Bundesverband für E-Mobilität Deutschland forderte einen „schon seit langem fälligen Ausbau der E-Netze“. Er verwies darauf, dass E-Fuels zehnmal mehr Energie zur Befüllung brauchen würden als E-Mobilität, Wasserstoff bis zu 3,5 Mal mehr. Zum Thema Verfügbarkeit von Strom für E-Autos sagte er: „1 Million E-Autos bedeuten eine Mehrbelastung des Netzes in Deutschland von 0,1%! Würden wir sofort alle 47 Millionen PKW auf Elektrik umrüsten, hätten wir im Worst Case eine Mehrbelastung von max. 15%, da wir aber mehr und mehr bidirektional laden und entladen werden, wird es diesen Worst Case nicht geben.“ Der beste Zeitpunkt zum Umstieg aus E-Mobilität sei jetzt, es sei wichtig liebgewonnene aber sich negativ auswirkende Gewohnheiten abzulegen.“

Notfallmast, wenn sonst nichts mehr funktioniert

SSGM-Präsident Alexander Meissner mahnte angesichts der EU-Klimaziele die konsequente Umsetzung der Klimawende ein, „bis 2030 müssen wir alle die CO2-Emmissionen gegenüber 1990 um 55% senken, 2050 soll Europa komplett treibhausgasneutral sein“. Dafür seien die „in einem patentierten Lichtmast-Tragwerk mit digitalem Steuergerät möglichen technischen Funktionen wie E-Ladestationen, Erneuerbare Energie-Erzeugung am Mast, Lichtmanagement, Verkehrsleittechnik, Sicherheitseinrichtungen ein ganz wichtiger Beitrag“ Er präsentierte auch einen für Blackout und Katastrophen-Situationen die Verbindung zwischen Bevölkerung und Verwaltung aufrecht erhaltenden „Notfallmast“, der Information, Verhaltenshinweise und Hilfestellungen ermöglicht und auch notwendige Rettungsketten aller Art in Bewegung setzen kann, „wenn sonst nichts mehr funktioniert“.

Mit akustischer, visueller und sonstiger Sensorik die intelligente Straße sicherer, effizienter und sparsamer machen.

Matthias Rüther von Joanneum Research zeigte die große Vielfalt, der von seinem Forschungsinstitut entwickelten bzw. in Entwicklung gebrachten Technologien für die professionelle Beobachtung und Erfassung von Verkehrsbewegungen, Verkehrsdaten und Straßenzuständen auf, „mit unserer akustischen, visuellen und sonstigen Sensorik können wir die intelligente Straße für öffentliche Hand, Wirtschaft und Verkehrsteilnehmer sicherer, effizienter und sparsamer machen. In einem kompletten, funktionierenden System“.

Bevor Google, Microsoft, USA und China in Europa den Verkehr übernehmen

Matthias Groher vom Institut Neue Mobilität Berlin plädierte für mehr „neue kreative Betreiber- und Geschäftsmodelle in Kommunen“, welche regional relevante Informationen bringen könnten, es entstünden „neue E-Fahrzeuge zwischen Fahrrad und Auto“ und „neue Kommunikationswege zwischen Kommunen und Verkehrsteilnehmern“. Er nannte neue spezialisierte und leichte E-Fahrzeuge mit Fernsteuerung als Beispiel. „Bevor Google, Microsoft, USA und China in Europa den Verkehr übernehmen, sollten wir selbst neue Zukunfts-Mobilitäts-Angebote auf den Markt bringen“.

Die Keynotespeaker vom 3. FORUM SSGM v.l.n.r: Ing. Alexander Meissner, DI Dr. Werner Pracherstorfer, Präsident Kurt Sigl, Dr. Matthias Rüther, Geschäftsführer Matthias Groher:

In der Podiumsdiskussion wurde der Frage nachgegangen, warum es so mühsam ist, die E-Mobilität mit ihren so positiven Beiträgen für die Klimawende durchzusetzen. Wie das kooperative Angebot der SSGM-Gruppe noch besser in die Realität gebracht werden könnte. Die Stimmung schwankte zwischen echter Euphorie, „unsere Ideen sind nicht mehr aufzuhalten“ und Bedenken, welche durch „den Unsicherheit verströmenden Ukrainekrieg, die Abhängigkeit von US-Datenkraken und China-Rohstoffen sowie die beharrende Position vieler Politiker“ genährt werden. Die nachhaltig-digitale Wirtschaft ist mehrheitlich klar für „volle Kraft voraus für E-Mobilität und nachhaltige Smart City- und Smart Street-Innovationen“.

Infos und Fragen: Smart & Safe & Green Mobility, Präsident Ing. Alexander Meissner

T+43 2752 52723-0; E info@ssgm.eu; www.ssgm.eu

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Der Verein SSGM

Gegründet im Jahr 2019 setzt sich der Verein Smart Safe and Green Mobility dafür ein, das Bewusstsein für die Themen Smart City / Smart Region / Smart Street

im öffentlichen Raum bei Kommunen und deren Bewohnern zu stärken. Der Verein unterstützt und vertritt Verbände, die Bevölkerung sowie Unternehmen und versucht Fragen und Antworten zu den angeführten Themenbereichen zu liefern. Wir wollen vor allem auf die wachsenden Bedürfnisse in den Bereichen Mobilität, Sicherheit, Digitalisierung und Umweltschonung eingehen.

SSGM definiert Smart City als zukunftsfähiges Ökosystem, das die Transformation zu einem effizienten, nachhaltigen und technologisch fortschrittlichen Lebensraum ermöglicht. Dabei steht nicht nur die Technologie allein, sondern die Lebensqualität aller dort wohnenden und arbeitenden Menschen im Fokus: Eine Kommune kann unabhängig von ihrer Größe und Urbanität eine Smart City werden

Ein Grundbaustein, um den Bedürfnissen der Bevölkerung einer Smart City gerecht zu werden, ist die Möglichkeit sich frei und sicher bewegen zu können. Denn ganz gleich ob die Menschen zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto, öffentlich oder sonst wie unterwegs sind – muss allen Verkehrsteilnehmern zukünftig eine optimale und zeitgemäße Fortbewegung ermöglicht werden. Eine Smart Street unterstützt die Entwicklung hin zur modernen, innovativen Infrastruktur im kommunalen Lebensraum.

Infos und Fragen: Smart & Safe & Green Mobility, Präsident Ing. Alexander Meissner

T+43 2752 52723-0; E info@ssgm.eu; www.ssgm.eu

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