In der Mitte liegt das Gute

Nicht rechts, nicht links, nicht oben, nicht unten
(2. Folge des ersten mittelständischen Fortsetzungsromans)

Obwohl ich kein Bibel-Prediger bin, möchte ich doch einmal beim alten Testament, bei der Genesis ansetzen, um mich zur richtigen Lösung für den Mittelstand hinzubewegen: Was wäre nach der Sintflut von den Lebewesen übrig geblieben, wenn Noah nur die Großen & Schönen sowie die Kleinen & Schwachen mit an Bord genommen hätte? Eine Tierwelt, die ohne „normale“ Tiere ein tiefes Loch in der Nahrungskette hätte und verhungert wäre. Und eine Menschheit, die nicht arbeiten könnte, weil die Reichen & Schönen lieber ihr Geld arbeiten lassen und die Armen & Schwachen aus eigener Kraft zu wenig bewerkstelligen! Noah hat aber nicht Pseudo-Eliten oder Sozialfälle mitgenommen, sondern leistungsfähige Lebewesen aus allen Bereichen.

In Frankreich, England und vielen anderen Ländern, wo Großkonzerne mit Shareholder Value und vielen kleinen, ständig an Anzahl wachsenden EPU, Teilzeitbeschäftigten, Working Poor weniger Steuern zahlen und weniger Arbeitsplätze schaffen weint man einem starken Mittelstand nach – das beweisen unzählige Presse-Artikel und Experten-Kommentare. Dieser Fehlentwicklung dürfen wir nicht auch noch folgen!

Denn die Menschen wissen längst, was not tut (repräsentative Gallup Studie Dez 12): 61% der Österreicher und 91% der Führungskräfte verlangen mehr Lobbying, also Durchsetzungs-Kraft für die KMU und den Mittelstand. Weil ihnen klar ist, wie sehr alles vom Mittelstand abhängig ist und wie wenig er in Politik, Gesellschaft und Medien unterstützt wird. Jetzt zu den Lösungsvorschlägen. Das muss der Mittelstand tun:

1. Seine auf die ganze Gesellschaft ausgerichteten Werte darstellen – eine Leistungs-Ethik des Mittelstandes vermitteln

2. seine für eine gesunde Wirtschaftsentwicklung notwendigen Forderungen auf eine kurze verständliche Formel bringen und lautstark via Medien und Netzwerken kommunizieren

3. Dabei zu einer Marke werden, die im medialen und politischen Konzert der anderen Player Profil zeigt und mitmischen kann – die Basis für eine Mittelstands-Imagekampagne haben

4. die Menschen zu einer couragierten mittelständischen Zivilgesellschaft einigen – dabei den bestehenden Interessenvertretungen und Parteien die Chance zu geben, sich im richtigen Sinne weiterzuentwickeln

Fangen wir mit den Werten an, deren Zusammenfassung kein Mirakel ist: Die mittelständischen Werte umfassen Freiheit & Eigenverantwortung, Eigentum & Investition, Bildung & Leistung, Wettbewerb & Innovation, Soziale Mitverantwortung & Nachhaltigkeit sowie Toleranz & Vielfalt.

Die Visionen, Ziele und Forderungen kurz und prägnant zusammenzufassen, war wohl die  mühsamste Arbeit und hat letztlich mit einer Entscheidung geendet, die den Kern trifft und dennoch Platz für Lernprozesse lässt. Die drei großen Forderungen des Mittelstandes an die Politik, also an den Bundeskanzler, den Vizekanzler, die Parteiführer und die Sozialpartner lauten:

ANSTAND : Dem Anstand mehr Platz geben.
HAUSVERSTAND : Mit Hausverstand reformieren.
BESTAND : Für Bestand lobbyieren.

Was das im Detail bedeutet (und wie der “Fortsetzungsroman” ausgeht) lesen Sie in der nächsten Folge. „In der Mitte liegt das Gute” (3) erscheint im September 2013

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