Das ist der dritte Beitrag zu unserer neuen großen Mittelstands-Interview-Serie „Das Geheimnis unseres Erfolges“, er kommt von dem Unternehmerinnen-Duo Annamarie Harant und Bettina Steinbrugger, die es mit ihrem hochintelligenten und auch bio/ökologischen Angebot schaffen, es mit echten Global-Playern aufzunehmen, indem sie bewusst ein Tabu gebrochen haben. Hier ihre erstaunlichen Antworten auf die immer gleichen 5 Fragen :
Tabus brechen und sich von Zweiflern nicht unterkriegen lassen
1. Was ist das Fundament Eures Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung eures Unternehmens begonnen?
Wir (Annemarie und Bettina) arbeiteten viele Jahre in der Nachhaltigkeitsbranche – was so viel heißt wie: Wir berieten und vernetzten Unternehmen, damit diese nachhaltiger werden. Dabei hatten wir schon mit den unterschiedlichsten Unternehmen aus diversen Branchen und mit einer dementsprechend großen nachhaltigen Produktvielfalt zu tun. Nur ein Bereich war dabei völlig ausgeklammert: Die nachhaltige Frauenhygiene! In unzähligen Gesprächen mit Frauen fanden wir schließlich heraus, dass ein Grund, warum im Monatshygiene-Bereich noch kaum nachhaltige und biologische Alternativen bekannt waren, die Tabuisierung des Themas Menstruation war. Das wollten wir ändern! Seitdem verfolgen wir von der erdbeerwoche die Vision, das Tabu der Menstruation zu brechen und die Frauenhygiene zu revolutionieren.
2. Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)
Wir starteten unsere Mission ja als Aufklärungsplattform – ohne wirkliches Geschäftsmodell. Nachdem die Resonanz auf unsere Idee aber so überwältigend positiv war, musste ein Finanzierungskonzept her. Schnell war uns klar, dass wir nicht von Förderungen abhängig sein, sondern ein nachhaltiges und sich selbst tragendes Business gründen wollten. So wurde die Entscheidung getroffen, als zusätzliche Säule zu unserer Bewusstseinsplattform einen Online-Shop zu gründen, der die besten und nachhaltigsten Produkte, die aktuell am Markt verfügbar sind, anbieten sollte. Die Entscheidung, ein (fast ausschließlich) digitales Business zu gründen, erlaubte es uns, mit relativ geringen Kosten aus unserem eigenen Cashflow heraus gesund zu wachsen.
3. Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie bist wie seid ihr damit umgegangen?
Natürlich gibt es im Unternehmerdasein immer auch Rückschläge. Etwa wenn wochen- oder monatelange Verhandlungen mit Geschäftspartnern zu keinem Ergebnis führen. Nach Misserfolgen ist es besonders wichtig, nach vorne zu blicken und zu bedenken: Man hat viel aus der negativen Erfahrung gelernt, was einem in zukünftigen Situationen nützen kann. Es ist nicht nur wichtig, die “Do‘s“ zu kennen, sondern auch die „Don`ts“. Als Doppelspitze im Unternehmen ist es uns besonders wichtig, solche Ereignisse stets gemeinsam kritisch zu reflektieren und aus Fehlern zu lernen, aber uns auch gegenseitig zu motivieren.
4. Wie organisiert ihr Wachstum und Erfolg, was müssen eure Mitarbeiterinnen leisten?
Wir sind ein kleines Unternehmen in einem riesigen, höchst dynamischen Markt, der vor allem von 2 großen „Big Playern“ geprägt ist. Die Markentreue zu diesen Unternehmen zu brechen, Frauen über nachhaltige Alternativen aufzuklären und auch zum Umstieg zu bewegen, stellt uns tagtäglich vor Herausforderungen. In einem wachsenden Unternehmen, in dem personelle, finanzielle und Zeitressourcen stets Mangelware sind, ist es sowohl für uns Gründerinnen als auch für unsere Mitarbeiterinnen wichtig, immer das Maximum aus allem raus zu holen. Es geht um die Kunst gleichzeitig mehrere Bälle in der Luft halten zu können, die nötige Flexibilität und einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen, wenn Dinge mal nicht so laufen, wie sie sollten. Ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstorganisation ist für uns essentiell, denn in einem kleinen Team kann eine Stütze, die wegbricht, schnell das ganze Gerüst zum Einstürzen bringen.
5. Welchen Rat möchtet Ihr anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?
Sich vor der Gründung ausreichend informieren: Was gibt es schon am Markt, welche Lücke will ich schließen? Sich über Fördermöglichkeiten informieren und Kooperationspartner suchen! Im Team zu gründen macht viel mehr Spaß als alleine und kann auch in Krisenzeiten überlebensnotwendig sein. Sich nicht unterkriegen lassen von Bürokratie, fehlendem Unternehmerspirit oder Zweifler/innen im Umfeld. Manchmal ist ein guter Indikator für eine besonders vielversprechende Idee, dass anfangs sämtliche Personen im eigenen Umfeld meinen: „Spinnst du jetzt komplett?“ Oft sind es nämlich gerade diese „verrückten“ UnternehmerInnen, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern.
Kontakt/Info-Daten zu Annemarie & Bettina:
Annemarie Harant und Bettina Steinbrugger
von erdbeerwache GmbH für nachhaltige Frauenhygiene
Lindengasse 56, Top 18-19 1070 Wien, Österreich; Tel.: 0043 650 333 12 67 office@erdbeerwoche.com www.erdbeerwoche.com
Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at