Sepp Schellhorns Erfolgsgeheimnisse

Er ist ein ziemlich direkter Typ, strikt, sehr lösungsorientiert, entschlossen, immer professionell. Er bezeichnet sich gern als „Leistungsfanatiker und gelebten Wirtschafter“. Mit seinem Hotel (Seehof in Goldgegg), seinen 2 Restaurants und drei Schihütten ist der auch politisch engagierte Mittelständler einer der erfolgreichsten Touristiker Sazburgs und  vielen ein Vorbild. Sepp Schellhorn beantwortet hier im 25. Interview unserer großen Lobby der Mitte-Serie ERFOLGS-GEHEIMNISSE“ die immer gleichen 5 Fragen mit knappen, aber sehr klaren und enorm aussagestarken Worten:

„Dass Qualität die Quantität letztlich immer besiegt.“

1.      Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihrer Tätigkeit bzw. Ihres Unternehmens begonnen?

Mit der Idee im Alter von 24 Jahren, den Tourismusbetrieb, das Hotel meiner Eltern spätestens mit 29 (also 1996) zu übernehmen, was auch so geschah. Durch den Schuldenstand war es Anfangs eine „haarige“  Geschichte.  Unsere Innovationsfähigkeit hat uns dann in die Expansion gebracht. von 1 Betrieb mit 17 Mitarbeitern ( Jänner 2004) zu 100 Mitarbeitern Dezember 2004 . mit 3 Betrieben. Heute sind es 5 mit 110 Mitarbeiter

2.      Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?

Meine Entscheidungen beruhen auf klaren Erkenntnissen: Dass Qualität die Quantität letztlich immer besiegt. Dass Verknappung zum Erfolg führt. Dass Auslastung mal Preis entscheidend ist. Dass man verantwortungsvoll agieren soll.

Daher setze ich auch auf Regionalität, kurze Transportwege und damit auf Nachhaltigkeit. In meinen Restaurants herrscht das Prinzip „r 120“. Das bedeutet, dass bei mir hauptsächlich regionale Produkte im Umkreis von 120 km eingekauft und verarbeitet werden. Begreifen kann man dieses Prinzip jedoch erst, wenn man es als fertiges Gericht gerochen, geschmeckt und gefühlt hat. Heimische Gemüsesorten und verschiedene Kräuter werden im eigenen Garten angebaut, nach Jahreszeit geerntet und teilweise bereits für die Wintermonate eingeweckt.

3.      Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, die hat es gegeben. in jeder Firma einmal. Mit klarem strategischen Denken, mit klarer, transparenter Kommunikation an meine Partner (Bank) haben wir das gelöst.

4.      Wie organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Ihr Team oder Ihre Partner leisten?

Wir setzen nicht mehr auf Wachstum im organischen Sinn, nur mehr auf Wachstum bei den Zahlen. Mein Team muss mit den klaren Vorgaben wie Zahlen und Budgets restriktiv umgehen.

5.      Welchen Rat möchten Sie anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?

Vor allem im Tourismus ist es notwendig sich auf 3 Dinge zu konzentrieren : Zahlen, Budget und Qualität . Diese Pirouette muss jeder aus dem Stand können.

KONTAKT:
Susi & Sepp Schellhorn  |  Hofmark 8  |  5622 Goldegg am See  |  +43 (0) 6415 8137-0  |  office@derseehof.at  https://www.derseehof.at/

HINTERGRUND/ ZUR PERSON:
„Des is koa Gasthaus sondern a Wirtshaus – hier schafft der Wirt an“ – so beschreibt der unabhängige und liberale Kopf Sepp Schellhorn den „Der Seehof“ in Goldegg, den er 1996 von seinen Eltern übernommen hat. Der Absolvent der Hotelfachschule Bad Hofgastein hat mittlerweile 4 weitere Betriebe (Restaurant M32 in Salzburg und 3 Skihütten im Gasteinertal) übernommen und ist damit einer der erfolgreichsten Touristiker des Landes Salzburg. In seinen 5 Unternehmen arbeiten zeitweise bis zu 105 MitarbeiterInnen. Damit kennt Sepp Schellhorn aus Praxis und langjähriger Erfahrung die Herausforderungen, Hürden und Schikanen für klein- und mittelständische Unternehmer in Österreich. Von 2003 bis 2013 war er Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und sorgte schon damals durch innovative Konzepte und direktes Ansprechen von Problemstellungen für Aufmerksamkeit.

Sepp Schellhorn ist verheiratet und Vater von 3 Kindern. Entspannung und Entschleunigung findet Schellhorn bei der Vertiefung in die Weltliteratur. Einen besonders starken Bezug hat er zu Thomas Bernhard, dem er jährlich sein Literaturfestival „Verstörungen“ in seinem Wirtshaus widmet.

Politisch engagierte sich der Pongauer bisher in 2 Parteien. Jetzt ist er im Nationalrat tätig, im April 2017 übernahm er dort auch den Vorsitz des Kulturausschusses.

Hier geht es zu den anderen Erfolgsgeheimnis-Interviews

Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at

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