Aktueller Kommentar von Wolfgang Lusak zu den viele deprimierenden und scheinbar hoffnungslosen ökologischen und politischen Entwicklungen in unserer gegenwärtigen Welt. Mit dem Aufruf sich nicht in Vorbestimmtheit und Ausweglosigkeit zu ergeben, sondern der Kreativität und dem freien Willen der Menschen zu vertrauen
(Das ist die singuläre Meinung von Wolfgang Lusak, die er als unabhängiger Kommentator äußert und die sich nicht mit der Meinung des LdM-Vorstandes decken muss)
NEU DENKEN.
DANN KANN ES SEIN, DASS WIR DIE WELT RETTEN.
Auch wenn wir uns gegenüber starken globalen Entwicklungen und Organisationen manchmal hilflos ausgeliefert fühlen, auch wenn uns die drohende Überhitzung des Planeten und verrückte Entscheidungen so mancher Politiker deprimieren, es gibt für jeden von uns einen Weg. Nämlich das tun was in unserer Macht steht, das tun was wir in unserem Verantwortungsbereich richtig machen können. Damit ein gutes Beispiel geben und vielleicht auch andere dazu bringen diesem Beispiel zu folgen. Um aber zu einem tatsächlich gelingenden, vorbildlichen Tun zu kommen, müssen wir vorher noch etwas in uns schaffen: neues Denken. Denn in alten Gedankengebäuden können keine Zukunftslösungen entstehen, wie einst Einstein so ähnlich formulierte.
Neu denken könnte im Kleinen bedeuten, dass zuerst Meteorologen, Kommentatoren und Journalisten und letztlich wir alle zu kaltem Regenwetter nicht mehr „Schlechtwetter“ sondern „Schönwetter“ sagen, da wir angesichts des Klimawandels genau das brauchen: mehr Kälte und Regen. Neu denken könnte bedeuten, dass Mediziner in einer Art Revolutionierung ihrer Fachsprache bei einem Krankheitsbefund, z.B. einem Bluttest, der eine Krebserkrankung erkennen lässt, nicht mehr von einem positiven, sondern einem negativen Befund sprechen, da der Befund für den Patienten ja negativ ist und vice versa. Neu denken ist auch bei Anwendung des vermeintlich unbestrittenen Begriffs „quantitatives Wirtschaftswachstum“ geboten. Wenn wir also in den Nachrichten hören, dass wir „leider“ alle gerade in eine Rezession „schlittern“ und das „notwendige“ Wachstum verfehlen, dann sollten wir daran denken, dass es auch ein qualitatives Wachstum gibt, welches zwar nicht die kapitalistischen „Märkte“ bedient, aber die Umwelt schont und unsere Lebensqualität verbessert.
Neu denken sollte auch bedeuten, dass wir nicht allen Werbeaussagen Vertrauen schenken, in dem wir z.B. Geiz nicht geil finden, der Aufforderung „just do it“ nicht ohne vorher nachzudenken folgen und nicht alles für gutes Essen halten, das mit dem Slogan „Iss was g‘scheits“ oder „I love it“ daher kommt.
Ich glaube an den freien Willen
Neu denken könnte auch bedeuten, dass wir die von Hilfs- und Sozialorganisationen gerne vermittelte Botschaft „Armut und Krankheit kann jedem passieren“ nicht so einfach hinnehmen. Dass wir uns bewusst sind, dass wir mit Lernen und Leistung eine Existenz erarbeiten können. Dass wir mit Kreativität grenzüberschreitende Kraft entwickeln können. Dass wir vorsorgend und diszipliniert dazu beitragen können, möglichst lange gesund zu bleiben – z.B. in dem wir uns bewusst ernähren, ausreichend bewegen und mit unseren Mitmenschen freundlich umgehen. Ja natürlich, es gibt Menschen die von Geburt an schicksalhaft benachteiligt sind und die verdienen auch unsere volle Solidarität. Aber wir sind doch nicht – wie von vielen prominenten Deterministen und Religiösen dargestellt – alleine von Geburtsort, Genetik und Gesellschaft vorbestimmte Wesen, also sowas wie „programmierte Maschinen“. Ich glaube – ob das nun liberal, libertär oder libertistisch genannt wird – an den freien Willen, an viele Gestaltungsmöglichkeiten und gewisse Chancen „dem Schicksal“ entkommen zu können! Die heutige Menschheit wurde von denkenden, aktiven, vorwärts strebenden Menschen aus allen Schichten und Ländern begründet und an die Spitze der Lebewesen der Erde gebracht. In vielen Fällen können wir vermeintlich Schicksalhaftes vermeiden oder zumindest lindern, meint auch der Mediziner und Theologe Prof. Johannes Huber.
Neu denken bedeutet die Veränderungen der Welt verstehend, also ständig dazu lernend und schöpferisch gestaltend, aus einer meditativen Mitte heraus, aus einer die Ganzheit des Universums annehmenden Sicht seine Entscheidungen für sich und auf andere und anderes Rücksicht nehmend zu treffen. Es kann sein, dass uns der nachhaltig agierende, innovative unternehmerische Mittelstand rettet.
Mag. Wolfgang Lusak ist Vorsitzender der Mittelstands-Plattform Lobby der Mitte, Unternehmensberater und Lobby-Coach www.lusak.at www.lobbydermitte.at