Heute trifft unsere Lobby der Mitte-Petition „SCHAU AUF DEN MITTELSTAND“ bei Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler ein. Wir sind jetzt schon gespannt auf die Reaktion. Hier geht es zum ORIGINAL-BRIEF AN BK Kurz und an VK Kogler.
Im Anhang des Briefes befinden sich Zitate aus ausgewählten Lobby der Mitte-„Corona – Mittelstands schafft das“-Interviews mit namhaften Mittelstands-Unternehmerinnen und -Unternehmern wie Leo Hillinger, Hannes Gutmann, Michaela Reitterer, Margarete Kriz-Zwittkovits, Josef Zotter, Friedrich Riess, Andreas Schneemann, Marie-Luise Fonatsch, Harald Höpperger, Alexander Windbichler, Marco Fitz, Klaus Möller – sie alle und noch viele mehr haben diese Petition inspiriert.
„SCHAU AUF DEN MITTELSTAND!“
Petition an die Regierung: Gerade in der Krise auf den Mittelstand schauen und die langfristige Existenz unserer Wirtschaft und Gesellschaft sichern!
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz, sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler!
Ihre Entscheidung, alles Menschenmögliche für die Gesundheit und das Überleben der Menschen zu tun war human und richtig, der österreichische unternehmerische Mittelstand (EPU, Startups, KMU, Familienbetriebe und unternehmerische Freiberufler – insgesamt ca. 0,7 Mio Menschen) sowie die Wertegemeinschaft Mittelstand (Werte Eigentum, Leistung, Nachhaltigkeit und Fairness – ca. 2,8 Mio Menschen) stehen da deutlich mehrheitlich hinter Ihnen.
In diesem Zusammenhang möchte Sie die Lobby der Mitte als seit über 10 Jahren aktive Mittelstands-Plattform ersuchen: Bitte bedenken Sie bei all Ihren wichtigen Corona-Krise-bedingten Unterstützungen, Förderungen, Härtefonds, Liquidität- und Arbeitsplätze-Sicherungen etc. immer, dass dem Mittelstand dabei nicht die Rolle des zu vernachlässigenden Haupt-Zahlers zukommen darf, da er der wichtigste System-Erhalter und -Gestalter ist.
Damit sich nicht der Trend der letzten Jahrzehnte – die Schuld dafür wollen wir nicht Ihnen anlasten – fortsetzt, der in hohem Maße eine Umverteilung von Mitte bzw. Mittelstand nach Unten und Oben ergeben hat. Damit nicht der Eigenkapital-Anteil und die Liquidität in Mittelstands-Betrieben so sehr sinken, dass es zu Schließungen und Nahversorgungs-Reduktion oder gar zu Verkäufen an Konzerne kommt. Damit – vereinfacht gesagt – das Sozial- und Wirtschaftssystem nicht unverhältnismäßig zu Lasten des
- arbeitenden,
• brav Steuer zahlenden,
• von zu viel Bürokratie und schlechten Zugängen zu Kapital und gut ausgebildeten Arbeitskräften belasteten,
• mit seinen Innovation und Fleiß Standort, Region, Nahversorgung und Exporte sichernden
• überwiegend nachhaltig, umweltschonend und fair agierenden,
• leider zu wenig sichtbaren und als Einzelner wie als Gruppe/Lobby durchsetzungsschwachen
Mittelstands geschützt und gerettet wird.
Dies ist aber leider bisher geschehen, weil es zu vielen Großbetrieben – und unter diesen vor allem den Shareholder-Value-getriebenen Konzernen sowie den globalen Investment-Banken – gelungen ist, ihre durch Risiko-Geschäfte verursachten Verluste den Staaten anzulasten, Steueroasen für sich zu nutzen und dazu auch noch spezielle Subventionen zu erhalten. Wir fordern das Prinzip „Too good and too many to fail“ anzuwenden statt dem Prinzip „too big to fail“, letzteres wurde in der Wirtschaftskrise 2008 angewendet und hat – wie danach deutlich ersichtlich – mehr dem Erhalt eines hyperkapitalistischen, umweltzerstörenden Systems als den Menschen dient.
Wenn es nun in den letzten Wochen Anzeichen dafür gibt, dass sich wieder bestimmte Großunternehmen mit ihrem Anspruch auf staatstragende Bedeutung Vorteile verschaffen wollen, dann lässt das den Mittelstand Unheil ahnen. Wenn mit Härtefonds vielen schwachen EPU und Kleinunternehmen geholfen wird, dann ist das fein. Aber auch hier fallen die besser verdienenden, tüchtigen, mit z.B. selbst aufgebauten Wettbewerbsvorteilen wie Know How-Vorsprung, Patenten und (kleinen) Marken zu Erfolg gekommenen EPU und KMU eher durch den Rost, obwohl sie sehr viel für Volkswirtschaft und Bevölkerung leisten. Gerade in diesem Moment ist die notwendige Solidarität mit denjenigen, die wirklich Wirtschaft und Gesellschaft tragen zu sichern.
Es wird dabei sicher entscheidend sein aus den systemischen Fehlern der Vergangenheit gerade jetzt Konsequenzen zu ziehen, welche den bedrohlichen Klimawandel, das bisherige Konsumgesellschafts-Verhalten, die Abhängigkeit von weit ausgelagerten Erzeugungen vitaler Produkte (in im Notfall unzuverlässigen Supply-Chains), das Missverhältnis zwischen Kapital- und Realwirtschaft betreffen und die notwendige Ressourcen- und Vitalprodukte-Autonomie sowie den Aufbau von smarten & grünen Regionen ermöglichen. Gemeinsam mit dem dafür vorbereiteten Mittelstand.
Diese Petition ist von 35 Interviews mit hervorragenden Unternehmens-Persönlichkeiten des Mittelstandes zum Thema „Corona – Mittelstands schafft das!“ inspiriert: https://www.lobbydermitte.at/kategorie/mittelstand-schafft-das/. Siehe auch 12 Zitate aus den Interviews im Anhang.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz, sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler, sehr geehrte Bundesregierung: Setzen Sie bitte ihre gute Arbeit als Krisenmanager fort. Aber der Motor, das Herz und die Seele der österreichischen Wirtschaft darf dabei nicht ausgebeutet und zerstört werden. Nur mit ihm kann das Wirtschaftssystem neu aufgestellt werden. Ganz im Sinne von: SCHAUEN SIE AUF DEN MITTELSTAND!
Wir ersuchen konkret um die Abhaltung eines „Mittelstand schafft das“- Runden Tischs mit 8 – 12 von Lobby der Mitte nominierten Unternehmerinnen und Unternehmern des Mittelstands aus möglichst vielen Bundesländern und unterschiedlichen Branchen mit Ihnen und von Ihnen nominierten Regierungsvertretern möglichst im Sommer.
Mit großem Respekt vor dem ungeheuren Arbeitspensum, das sie jetzt laufend erfüllen müssen, mit freundlichen Grüßen und der Hoffnung von Ihnen dennoch eine baldige Antwort zu erhalten,
Wolfgang Lusak
Gründer und Betreiber Lobby der Mitte
www.lobbydermitte.at
office@lobbydermitte.at
Schulgasse 18. 1180 Wien
01 315 45 36 (Home Office 0650 417 69 54)
P.S.: Die unabhängige Mittelstands-Plattform Lobby der Mitte setzt sich seit über 10 Jahren ehrenamtlich und mit heute ca. 1000 Followern, 100.000 Website-Besuchern und viel Anerkennung im unternehmerischen Mittelstand für dessen Sichtbarkeit und Durchsetzungskraft ein, und zwar mit:
> Blog https://www.lobbydermitte.at/lobbyblog/
> Studien https://www.lobbydermitte.at/studien/
> Auszeichnungen (Mittelstandshero) https://www.lobbydermitte.at/unser-aktueller-mittelstandhero/
> Events (Ein Zeichen für den Mittelstand) https://www.lobbydermitte.at/2019/07/12/foto-und-ergebnisbericht-vom-event-ein-zeichen-fuer-den-mittelstand/
> Erfolgs-Interview-Serien: https://www.lobbydermitte.at/kategorie/erfolgs-geheimnisse/
> Büchern (neues Buch BEST OF MITTELSTAND: https://www.lobbydermitte.at/2019/05/14/best_of_mittelstand-buch-beschreibung/)
ANHANG:
Zitate aus dem Lobby der Mitte-Blog
aus der Interviewserie „Corona – so schafft das der Mittelstand“ im März und April 2020 mit bisher 35 Interviews, die uns von namhaften Persönlichkeiten des österreichischen unternehmerischen Mittelstands gegeben wurden und welche damit diese Petition inspiriert haben.
Leo Hillinger Winzer (Jois), Gastronom, Investor:
Trends, wie Regionalität und Nachhaltigkeit werden besonders in Bezug auf den Wandel unseres Klimas an Relevanz gewinnen. In der aktuellen Situation und auch für die Zukunft wird hoffentlich ein Umdenken unserer Gesellschaft stattfinden und vermehrt in Österreich produziert und eingekauft. Aktuell das Wichtigste ist die finanzielle Unterstützung zur Sicherstellung von Arbeitsplätzen und zur Aufrechterhaltung der österreichischen Wirtschaft.
Alexander Windbichler Fa. ANEXIA Klagenfurt – globaler Server- und App-Anbieter mit 10.000 Kunden und 10 Standorten weltweit:
„Die geschnürten Hilfspakete sind zu begrüßen und müssen nun zeitnah und unbürokratisch an die betroffenen Unternehmen verteilt werden. Vor allem damit unsere Wirtschaft nach dem Shutdown wieder schnell genug an Fahrt gewinnen kann.“
Theresa Steininger Regionalitäts-Pionierin von Fa. WOHNWAGON und Dorfgemeinschaft Gutenstein:
“Das Gebot der Stunde lautet mehr denn je Kooperation statt Konkurrenz. Wenn es finanzielle Hilfe geben soll, wäre das Wichtigste, dass sie unbürokratisch und einfach funktioniert, alles andere bindet zu viel Energie und die brauchen wir gerade dringend an anderer Stelle.“
Marco Fitz, Fa. VITERMA, großer Badsanierer und Franchisegeber aus Vorarlberg in A, CH, D
„Kredite, wie sie aktuell angeboten werden, sind schön und gut. Aber wirklich geholfen ist nicht … idealerweise findet man Lösungen, dass die Unternehmen so entschädigt werden, dass sie dort weiterarbeiten können, wo sie aufgehört haben, als die Krise begonnen hat.“
Klaus Möller, Chef der Privat-Brauerei Hirt aus Kärnten:
„Wir müssen die Krise zum Ausgangspunkt für bewusstes nachhaltiges Wirtschaften nutzen. Wir haben am Leib verspürt wie wichtig Regionalität ist, wie wichtig unsere Bauern, Produzenten und lokale Geschäfte für eine nachhaltige qualitative Versorgung sind.“
Andreas Schneemann Energie-Kompass, Gründer des FFG/BMVIT geförderten einzigen Innovationslabors für Digitalisierung & Erneuerbare Energie mit 10 Kommunen und 12 KMU/Konzern-Partner-Unternehmen im Südburgenland:
„Ich habe schon in den 90er Jahren erkannt, dass diese Welt nur auf Basis einer erneuerbaren Energieversorgung lebenswert bleiben kann, dass ich selbst im Konzert der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Technologien eine Rolle spielen wollte. Von der Regierung erwarte ich mir Wertschätzung und Planungssicherheit durch die Schaffung von zielführenden Rahmenbedingungen. Jetzt brauchen wir SMART & GREEN REGIONS!“
Marie-Luise Fonatsch größter Lichtmasten-Erzeuger Österreichs Fonatsch in Melk, Initiatorin des SMART STREET-Konsortiums SSGM:
„Der von mir und meinem Unternehmen gegründete Verein „Smart, Safe & Green Mobility“ (SSGM) und das dazu gehörende Smart-Street-Unternehmens-Konsortium möchte mit seinen fertigen Produkten und Dienstleistungen dazu beitragen, dass Österreich das von der neuen Regierung vorgegebene Ziel „Klimaneutralität 2040“ erreicht und gleichzeitig auch alle Erfordernisse an zukunftsgerechtem Straßenverkehr, digitaler Wettbewerbsfähigkeit und umweltfreundlicher Energie-Effizienz erfüllt.“
Johannes Gutmann Chef von Bio-Tee/Kräuter-Marke SONNENTOR im Waldviertel
„Österreich versorgen wird derzeit fast ausschließlich über den Onlinehandel versorgt, unsere Franchisegeschäfte sind zu 95 % geschlossen und in den restlichen rund 3.500 Lebensmittel-Supermärkten sind wir nicht gelistet und wollen dies auch nicht. Weil uns die Unabhängigkeit wichtiger ist als der permanente Druck der Preiskämpfe und Wertvernichtungen. Zusätzlich kommt uns das sehr gute Wirtschaften in der Vergangenheit zugute, wir haben rund 70% Eigenkapital.“
Michaela Reitterer Hotelbesitzerin des ÖKO/BIO-Boutique-Hotels Stadthalle Wien und Präsidentin der ÖHV
„Jetzt den Betrieben das geben, was sie am dringendsten brauchen: Liquidität, schnell und unbürokratisch.“
Josef Zotter Schokolade-Manufaktur, Steiermark
„Ich denke, dass gerade der Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft ist und immer war. Kleinere Betriebe sind sehr wendig, erfinderisch und zäh. Wahrscheinlich gibt es auch ein Umdenken in der Gesellschaft … vielleicht sollten wir wieder mehr selber machen, also „mehr Produktion im Land statt zu viel Import-Abhängigkeit“ ist das Gebot der Stunde.“
Margarete Kriz-Zwittkovits Kosmetik-, Handels- und Immobilien-Unternehmerin in Wien, Wirtschaftskammer-Funktionärin, Ehrenpräsidentin des Gewerbevereins
„Aus meiner Sicht wäre die Rückeroberung bzw. Rückholung der Produktionsbetriebe nach Österreich und in benachbarte EU-Länder ein ganz großes und wichtiges Ziel. Nach Maßgabe der gesundheitlichen Sicherheit muss möglichst rasch das Wirtschaftssystem wieder hochgefahren werden. Die Rahmenbedingungen seitens der Entscheidungsträger sollten auch zukünftig auf mehr Belastbarkeit unserer Systeme und Betriebe abgestimmt werden.“
Friedrich Riess, 500 Jahre alter Produktionsbetrieb und Email-Erzeuger RIESS/KELOmat, Mostviertel
“… dass diese Krise zu einem echten Umdenken und zu einer Änderung des Wirtschaftssystems führt.”
Harald Höpperger vom Tiroler Unternehmen Höpperger Umweltschutz mit Müll- und Wertstoffverarbeitung, Recycling, Entsorgung
“Jetzt in dieser Krise braucht die Wirtschaft Soforthilfe-Maßnahmen und diese müssen schnellstmöglich greifen.”
Alle Interviews komplett unter: https://www.lobbydermitte.at/kategorie/mittelstand-schafft-das/